
Das Bild ist zugegeben, nicht umwerfend vom Motiv. Es hat allerdings durchaus einen Grund, warum es hier als Aufmacherfoto postiert ist.
Das Foto stammt wie die unteren beiden von einem Flug gestern, rund 30 Kilometer nördlich von Frankfurt, Flughöhe 2500 Fuß MSL, einige hundert Meter über hügeligem Grund. Gestern war der Tag in dieser Winterwoche zum Fliegen, jeder am Boden konnte das bestätigen. Sonne, zumindest Stundenweise, und am Boden perfekte Sicht.
Laut Auskunft des DWD (Wetterdienstes) waren auch in Flughöhe mehr als 10 Kilometer Sicht, also gutes Sichtflug-Wetter. Das traf auch zu, auf allen drei Bildern.
Dass das in der Praxis nicht so prickelnd ist, wie am Papier, sollen diese Fotos veranschaulichen. Die folgenden zwei Fotos wurden nur wenige Kilometer vom Eingangsfoto erstellt. Soll also zeigen, wie rasch sich eine Wettersituation verändern, in diesem Fall verschlechtern kann.
Und damit ein wenig zum Verständnis beitragen, warum auch manchmal bei schönstem Wetter (am Boden) die Sicht in der Luft eine ganz andere sein kann. Das wirkt sich auf die Navigation aus, wenn man aus der Luft Objekte am Boden nicht mehr so gut identifizieren kann, man verfliegt sich vielleicht und trifft dann auf Hindernisse, die eigentlich auf der geplanten Flugroute in dieser Höhe gar nicht vorhanden sein sollten. Andere Flugzeuge sieht man natürlich auch schlechter.
Das gilt für Flugzeuge, die nach Sichtflugregeln unterwegs sind und nicht für Verkehrsflieger, die nach Instrumentenflugregeln fliegen müssen (und dazu auch ausgerüstet sein müssen).


Hätte vom Titel her auch ein Bericht über Hygiene bei Ärzten sein können 😉
Um die herrliche (halbwegs)Schönwetter-Aussicht beneide ich die Flieger, ziemlich mulmig würde mir wohl beim Navigieren durch Dunst…
🙂 Stimmt. Echt gut.
Da mein Leserkreis offensichtlich andere Assoziationen hat bei Praxis:
ändere ich den Titel von: Fliegen in der Praxis auf Fliegen und Wetter.
Etwas lahm, aber hoffentlich unmissverständlicher.
Das Fliegen. Nicht die Fliegen. 🙂
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Und zum Fliegen im Dunst:
Wenn man hier zulande nicht bei diesem supertollen Wetter fliegt, bleibt man das Jahr über am Boden. (Sorry, bin zur Zeit etwas „grau in grau in grau“-müde.)
Und das ist weder fürs Flugzeug gut, noch für den Piloten. Denn beide brauchen Praxis. 😉
Hat man denn bei einem Flug im Sportflugzeug unter Sichtflugbedingungen ein Navi dabei? Ich hatte im Oktober 2013 mein Outdoor-Navi „etrex Vista HCx“ bei einem Flug Düsseldorf Rom über Paris dabei, hatte im Flugzeug guten Empfang (nicht allerdings in den Flughafengebäuden) und konnte so ständig sehen, wie wir uns auf dem Rollfeld oder in der Luft bewegten. Nur die barometrische Höhenanzeige zeigte wegen des Kabinendrucks Werte bis ca 2200m an. Kartenmaterial gibt es bei OSM ( http://wiki.openstreetmap.org/wiki/OSM_Map_On_Garmin/Download ). Natürlich kann mit einem solchen Navi die abgeflogenen Strecken auch aufzeichnen: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=pwjuelutbicmumfo . Dabei handelt es sich um ein beliebiges Beispiel vom Portal gpsies.com
Gute Frage.
Ja, meistens schon.
In diesem Flieger sind sogar 3 GPS-Navis: ein eingebautes (zugelassen für Instrumentenflug), ein mobiles Luftfahrt-GPS (nur zur Orientierung während des Sichtflugs) und ein iPad mit Navigationssoftware (dient ebenfalls nur zur Orientierung und zum Darstellen von Anflugkarten). Das alles ist aber nicht Standard.
Für den Instrumentenflug muss man zugelassene Systeme verwenden.
Diese verfügen über eine bestimmte Ausfallsicherheit und führen eine redundante Positionsbestimmung mit mehreren unterschiedlichen Satellitenkombinationen durch (RAIM), um fehlerhafte GPS-Positionen möglichst auszuschließen.
Beim Sichtflug eingesetzte GPS-Systeme müssen diese Features nicht haben, sie dürfen dann aber auch nur zur Orientierung und nicht zur primären Navigation verwendet werden.
Foto: hkl
Vorne am Yoke ist ein mobiles Garmin aufgesteckt.
Foto: hkl
Der „blaue“ Bildschirm ist der eingebaute Garmin 430-Empfänger.