Kreativer durch Hintergrundlärm…

…das fand zumindest eine Studie der University of Chicago heraus. Die Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass Menschen kreativer sind, wenn sie einem gleichmäßigen Hintergrundgeräusch ausgesetzt sind. Die meisten Ideen brachte ausgerechnet die Testgruppe zustande, die dem hektischen Treiben in einem Coffeeshop ausgesetzt war.

Bei 70 Dezibel lieferten die Probanden die besten Ergebnisse, ab einem Lärmpegel von 85 Dezibel oder höher hingegen war die Kreativität stark beeinträchtigt.

Wem das nächstgelegene Café nun zu weit weg gelegen ist, der kann auch das Netz bemühen: die Website Coffitivity simuliert akustisch einen Coffeeshop.

🙂 Auf zum kreativen Forschen des bisher Unergründeten – mit dem Wissen, dass Kaffee und ein stetiges Hintergrundrauschen die Kreativität beflügeln…

14 Gedanken zu “Kreativer durch Hintergrundlärm…

  1. Erinnert mich sofort und ziemlich an diese und jene Studie.

    in einem Coffeeshop

    Am WE bin ich höchstwahrscheinlich in A’dam, da werde ich es mal ausprobieren…

  2. Die Kreativität mag auf einem bestimmten Niveau erhalten bleiben, wenn sich Kreative beobachtet fühlen, auf einem anderen und womöglich höheen Niveau ist ein höherer Geräuschpegel sehr schädlich für die Leistung – wir stellen uns hier einen kreativ Arbeitenden vor, der sozusagen einleitend verschiedene Abstraktionsebenen und Entitäten einzuordnen hat und durch einen profanen Telefonanruf gestört wird.

    Ischt auch geläufig als die Bergwerkstheorie, der wirklich kreativ Arbeitende hat sozusagen in ein Bergwerk einzufahren – und wird durch Störungen ruckartig herausgefahren.

    Auch Dilbert leidet diesbezüglich.

    MFG
    Dr. W

  3. Super, da brauchen wir ja gar keinen Lärmschutz mehr.

    Hatte sich Deutschland also zu Recht jahrelang dagegen gewehrt, die Lärmgrenzwerte um 5 dB zu senken. Richtig, dass man erst Androhungen rechtlicher Schritte seitens der EU abgewartet hat.

  4. PS: Nach der alten Arbeitsstättenverordnung war ein Hintergrundlärm von 55 bis 70 dB(A) nur zulässig für „weitgehend automatisierte Arbeiten“ wie DatentypistInnen, für „höhere geistige Anforderungen“ waren 55 die Grenze nach oben.

    Steht uns also ein Paradigmenwechsel ins Haus? So wie Prof Grieshaber uns allen bewiesen hat, dass Rauchen gar nicht schädlich und Passivrauchen sogar gesund ist?

    Wunderschön drüben bei „Gesundheits-Check“ zu lesen: http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2013/03/24/prof-grieshabers-fundamentalkritik-der-epidemiologie/

  5. Kreatives Schreiben (Bücher), nicht journalistisches Recherchieren, funktioniert bei mir in jedem Fall besser mit Musik. Und zwar je nach Laune und Tages- und Nachtzeit (Kopfhörer) mit Klassik, Techno, Hardrock, you name it.
    Eine gewisse konstante Beatanzahl fördert bei mir den kreativen Denkprozess. Gesang und Gequatsche ist dabei störend. Bei manchen Kapiteln habe ich nachts die gleiche „Platte“ mehrmals gehört.
    Stupide (Haus)Arbeit hingegen geht leichter und schneller mit Radio und einem lokalen Sender mit Moderator.
    Rasenmäher, Presslufthammer und Laubbläser empfinde ich in jedem Fall als störend, Turbinengeräusche (in meinem Fall, ich gebs ja zu) eher als aufbauend.

    • 🙂 Danke für die bereichernden Links.
      Der erste Link ist perfekt, um bei Zahnarztbesuchen etwas Starkes, Schönes zu visualisieren. Hat bei mir aber nichts mit Kreativität zu tun.
      I prefer the latter. Wobei Jeb Corliss eine recht schillernde Figur ist. Meaning: auch für Extremsportler extrem.
      Hat aber auch nichts mit Kreativität zu tun, sondern eher mit höchster Konzentration, mit dem Eins-sein mit der Umgebung (sonst wird es gefährlich). Ist schwierig zu kommunizieren, wenn der Andere das noch nicht erlebt hat. Muss nicht in der Luft sein, kann auch bei Extremeinsätzen von Rettungsmenschen, bei Extrembergtouren und anderem sein.
      The reason to live.
      Leben mit jeder Faser seines Körpers. Im hier und jetzt. In jedem Sekundenbruchteil.
      Kreativität sehe ich eher als ein Versinken in eine andere Welt, in eine durchaus produktive, aber weg von der umgebenden Realität.

  6. @Kleisny

    Eine gewisse konstante Beatanzahl fördert bei mir den kreativen Denkprozess.

    Wenn’s funktioniert, soll es gut sein. – Der Schreiber dieser Zeilen kennt diese Geräuschpegeltheorie eher als Open Door Policy, die zwar ganze Managergenerationen verblödet, aber auch am Einschlafen gehindert hat.

    MFG + weiterhin viel Erfolg!
    Dr. W

    • @Dr. Webbaer: interessanter Avatar. 🙂

      Konstanter Beat (Rhythmus) ist etwas anderes als ein plötzlicher Interrupt (Open door policy).

      Wobei man als angestellter Journalist auch das können muss: Schreiben über Minusgrade (fürs Dezember-Heft), während im Raum, weil Spätsommer, knappe 30 Grad ohne Klimanlage herrschen und man aus dem fokussierten Schreiben ständig durch Leute gestört wird, die wollen, dass man über bereits produzierte Seiten drüberschaut, schnell mal Bildunterschriften zu einem ganz anderen Thema setzt und mehr.
      Journalisten-Alltag.

      Ist zugegeben Anlagesache, kann man aber durch Übung (Praxis) perfektionieren. Für zartbesaitete Seelchen (/= willensstark) ist das sicher nichts, die haben aber auch sonst im Journalismus nichts verloren. 🙂

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