Mit einer aktuellen Erprobungsmission testen DLR-Wissenschaftler zurzeit, wie genau ADS-B-Signale (Automatic Dependance Surveillance – Broadcast, zu Deutsch etwa Automatische bordabhängige Überwachung,) eines Flugzeugs von einem Empfänger im Weltall erfasst werden können und mit welcher Signalstärke dies geschieht. Damit lassen sich Flugrouten genauer verfolgen. Am 23. Mai 2013 ging das Empfangsgerät an Bord des Satelliten Proba V zum ersten Mal in Betrieb und ortete Flugzeuge aus 820 Kilometern Höhe.
Heute wurde nun eine Kooperation, gemeinsam mit SES TechCom in Luxemburg (Betreiber des Datenzentrums dieser Mission) und Thales Alenia Space Germany, unterzeichnet. Das DLR will damit das erste europäische satellitengestütze ADS-B-Empfangssystem bilden.
Über 100 Flugzeuge konnten die DLR-Wissenschaftler bei ihrem ersten Satellitenüberflug mit Empfang orten. Seitdem läuft das Experiment rund um die Uhr und erfasst die ADS-B-Signale der Flieger. Nun soll das System mit den beiden Partnern weiter entwickelt werden: Mit dem satellitengestützten Empfang der Flugzeugsignale, die Informationen beispielsweise über Höhe und Geschwindigkeit der Flieger enthalten, lassen sich die Lücken schliessen, die durch die begrenzte Reichweite der Empfangsstationen am Boden zurzeit entstehen. Denn, fliegt ein Flugzeug in einem Gebiet mit schlechter Infrastruktur und somit wenigen Bodenstationen, kann das in regelmäßigen Abständen gesendete Signal nicht mehr erfasst werden. Dies ist über den Ozeanen der Fall, aber auch in Bereichen ohne Radarstationen. Flugrouten müssen deshalb in großen Distanzen voneinander verlaufen. Ändert ein Flugzeug unvorhergesehen seine geplante Flugroute, ist seine Position nicht mehr bekannt – die Bestimmung einer Absturzstelle etwa ist so kaum möglich.
Ein Abgleich der Satellitendaten mit Daten von Luftüberwachungseinrichtungen, zum Beispiel auf Island, in Portugal oder in Australien unterstützt die Analyse, mit welcher Zuverlässigkeit die Flugzeuge über dem Nord- und Mittelatlantik oder Australien satellitengestützt erfasst werden.
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(DLR = Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt, eine Forschungseinrichtung)
ui,ui,ui – dann aber Vorsicht!
Das maritime Gegenstück – AIS – ist nämlich saugefährlich:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Manipulation-von-Funkdaten-Schiffe-versenken-mit-AIS-Hacks-1980065.html
Kopf -> Tisch
Ach Du liebe Zeit! – Ich hab gedacht, es wäre schon seit den späten 80er bzw. frühen 90er Jahren gängige Praxis, dass sämtlicher Luftverkehr auch von Satelliten überwacht wird…