Noch 25 Tage bis zum Start von Mission 31. Dabei geht es ausnahmsweise nicht in die Luft,  sondern in die Tiefe. Fabien Cousteau, Enkel des Tiefseeforschers Jacques-Yves Cousteau, möchte den 50. Jahrestag des ersten Tiefseeboden-Habitats für Menschen mit einem Rekord ehren. Mission 31 soll zweimal so tief wie die ursprüngliche Cousteau Conshelf Two Expediton führen.

Aquarius ist das weltweit einzige Unterwasser Marine Laboratorium. Es liegt zurzeit 63 Fuß (20 Meter) unter der Wasseroberfläche nahe dem Deep Coral Reef an den Florida Keys. Das Habitat kann Druck bis zu 120 Fuß Tiefe aushalten und hat sechs eingebaute Schlafstätten, heißes Wasser, eine Miniküche mit Mikrowelle und Kühlschrank sowie eine Klimaanlage.

Eine typische Aquarius-Mission dauert bis zu 10 Tage lang, Fabien Cousteau will 31 Tage mit der Station unter Wasser bleiben.

Mission 31 beginnt in 25 Tagen und dann werden sicher auch etliche Medien darüber berichten. Wer den direkten Kontakt zur Mission bevorzugt, der findet ihn (und viele Videos und Informationen) auf YouTube und im Netz.

Der heutigen Zeit entsprechend sollen wir Obengebliebenen in Realzeit rund um die Uhr per Twitter die Forscher kontaktieren können: Die Twitteraccounts der sechs Aquanauten sind auf der Website unter Social Hub.
Tweet Fabien
@Fcousteau
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Kommentare

5 Antworten zu „Mission 31 in die Tiefe“

  1. Mission-31

    Thank you for reaching out. Our team is currently submerged and working hard to make Mission 31 a big splash!

  2. Es ist ja immer schön, wenn für Unterwasserforschung kräftig die PR-Trommel geklopft wird, es gibt wirklich noch enorm viel zu entdecken in dieser “anderen” Welt, und es wird vergleichsweise wenig darüber berichtet. Nur, was der gute Fabien Cousteau da als Rekordversuch verkaufen will, ist schon etwas dreist. Er will ja laut seiner Seite belegen, dass ein Sättigungstauchgang in 20m Tiefe (Die Erklärung bei Wikipedia ist ok) über 31 Tage machbar und ungefährlich ist. In der Tat, das ist er.

    Für Offshore Berufstaucher sind Sättigungstauchgänge von 4-wöchiger Dauer plus anschließender einwöchiger Dekompression täglich Brot. Und das nicht in 20m, sondern bis zu 200m Tiefe, nicht im warmen, lichtdurchfluteten Gewässer Floridas, sondern in stockdunkeln, eiskalten Gewässern. Dabei gehen sie auch noch meist anstrengenden Tätigkeiten nach und kommen eher nicht zum Twittern. Wenn man schon von Abenteuer und Risiko spricht, dann ist das bei dieser Berufsgruppe wohl eher angemessen.

    Dies ist Alltag. In der Forschung bez. Sättigungstauchen sind die momentanen Grenzen so bei ca. 700m Tiefe und Aufenthalten um die 40 Tage. Am Deutschen Institut für Luft- und Raumfahrt wurde z.B. in den 1990er Jahren ein Sättigungstauchgang auf 615 Meter simuliert und dauerte 40 Tage (Simulation ist eigentlich ein falsches Wort, die physiologischen Auswirkungen und Gefahren sind die selben wie im Wasser, ebenso die Unmöglichkeit, das Experiment im Falle eines Notfalles schnell abzubrechen).

    Die Aussage, das Habitat könne Druck bis 120 Fuß Tiefe aushalten, erschließt sich mir im Übrigen auch nicht, es ist ein offenes System, bei dem der Innendruck dem Außendruck entspricht, eine mechanische Druckbelastung nimmt von daher mit der Tiefe nicht zu.

    Nebenbei: Eine Station in 20m Tiefe als “Tiefsee-Habitat” zu bezeichnen, ist irreführend. Die Tiefsee beginnt so ab 800m Wassertiefe.

    Alles in Allem: Was Fabien Cousteau da einem als Forschung im Bereich Sättigungstauchen verkaufen will, ist eher ein Witz.

    1. Erstens: Ich bin kein Offshore Berufstaucher, kann mir also nicht anmaßen, Fabien Cousteau so (abwertend) zu beurteilen, wie Du es tust.
      Was ich allerdings auch so sehe, ist, dass nicht immer die schillerndsten einer Sportart auch die Besten oder Herausragendsten sind. Bei Felix Baumgartner hat die Szene da durchaus auch andere Bewertungen als die allgemeine Öffentlichkeit.
      Allerdings können diese Leute etwas, das der Otto-Normalo nicht kann oder nicht tut – nämlich Aufmerksamkeit auf die Sportart zu richten mit ihrer spektakulären Aktion.
      Zum Nachdenken: Dein Kommentar bringt sicher keinen zum Tauchen, Mission 31 vielleicht.

      🙂 Es sind Visionen, die die Menschheit antreiben und weiterbringen.

  3. Duchamp

    Das ist schon richtig, jede Sportart (oder auch Forschung) braucht ihre PR-Leute, viele der Topleute haben oft nicht das Geschick oder Interesse für Öffentlichkeitsarbeit, und diese Tätigkeit ist meist sehr sinnvoll.

    Was ich an Fabien Cousteau aber kritisiere ist die Art, wie er es macht. Man muss dazu nicht Dinge verbreiten, die hart an der Lüge entlang schrappen, sowas geht halt leicht nach hinten los. Baumgartner hat ja m.W. tatsächlich z.B. den höchsten aller Absprünge gemacht – und nicht behauptet, er dränge in Bereiche vor, die noch völlig unerforscht wären um dann aus 4000m zu springen. (Dass der Baumgartner ein ziemlicher Schluri/Selbstvermarkter ist, glaube ich trotzdem sofort).

    Aber vielleicht liegt das bei den Cousteaus bisschen in der Familie 🙂 Der Jaques wird ja immer als großer Forscher dargestellt, und das war er nicht. Er hat wundervolle Unterwasserdokus gedreht und die Tauchtechnik etwas weiter gebracht. Das reicht eigentlich, dass ihm sein Ruhm zurecht zusteht. Muss man doch nicht künstlich aufbohren.

    Naja, und was die Visionen angeht, kann sich der Fabien ein Vorbild an den Piccards nehmen, die haben tatsächlich die Grenzen nach unten und oben erweitert 🙂

    1. Vor einigen Tagen sah ich eine (spannende) Dokumentation über die Isle of Skye. Da kam ein Taucher vor, der sich heute sein Geld mit dem Tauchen nach Scallops verdient. (Er holt nur immer genau so viele hoch, als er Restaurantbestellungen dafür hat). Er erzählte, er sei früher jahrelang Berufstaucher gewesen für eine Ölplattform (also die Kategorie Taucher, die Du meinst). Und dazu habe ihn als Kind ein Film über Jacques Cousteau angeregt…

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

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