TV-Tipp: Tatort am Sonntag Abend, 1.2.
Schon Altmeister Alfred Hitchcock setzte Musik treffend ein, um die Kälteschauer, die dem Zuseher den Rücken herunter rieseln sollen, zu verstärken. Bild und Ton soll zu einer Einheit verschmelzen, oder das eine dem anderen vorauseilen um die bestimmte Stimmung in einer Filmszene zu erzeugen.

Wie ein Komponist es schafft, sich in die Situation des/der Filmprotagonisten zu versetzen und so deren Gefühle musikalisch wiederzugeben oder zu verstärken, können wir am morgigen Tatort nachvollziehen.
Komponist Frank Heckel erhielt vom WDR den Auftrag, für den morgigen Tatort einen Tango als Filmmusik zu schreiben. Eine Woche nur hatte er Zeit, die Vorgaben von Regisseur Andreas Kleinert umzusetzen.
Aus den stilistischen Anweisungen an den Komponisten: „Kraft, Würde, Zuversicht, Schmerz, eben die ganze Ambivalenz des Tango Nuevo“ hineinzulegen, entstand Heckels „Tango Colonuevo“.
Die Schwierigkeit für einen Komponisten, Filmmusik zu schreiben, besteht darin, dass aus Kosten- und Zeitgründen in der Praxis alles meist gleichzeitig entsteht, was eigentlich in geordneter Form nacheinander sinnvoll wäre: (Änderungen am) Drehbuch, Schnitt der Szenen und Einbau der Musiksequenzen. Filmmusik taktgenau an die Einstellungen anzupassen gleicht so einer Quadratur des Kreises.
Kaum hat man etwas fertig, Musik zu einer in etwa fertigen Szene komponiert, schon wird sie neu geschnitten, gekürzt oder sonstwie verändert. Das erfordert Können, vollen Einsatz und Nerven wie Drahtseile. Einen Profi eben, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt und trotzdem bezaubernde Musik für den Zuseher erstellen kann.

In guten Fällen geht es auch anders und der Komponist führt gleich mit Regie: Bei der Uraufführung des Werkes im WDR Funkhaus dirigierte Frank Heckel die Kamerafahrt von Johann Feindt. Schließlich weiß der Komponist am besten, wann welcher Takt im Tango kommt. Am Ende der Kamerafahrt zeigt das Bild die Schauspielerin Laura Sundermann, die die Cellistin Julia Koch spielt.
Viel Spaß beim spannenden Tatort: „Freddy tanzt“ (So, 1. Februar im Ersten)
Sorry, aber das ist doch ein bisschen dürftig.
Die Musik kann man nicht hören, die links helfen einem nicht weiter, mich lässt das Geschriebene doch ratlos zurück.
Was genau ist dürftig?
Erwartest Du tatsächlich, dass wir die Tatortauflösung vor der Erstausstrahlung liefern?
Das wäre eine dürftige Annahme.
Der Beitrag ist ein TV-Tipp für heute abend, mit Hintergund-Insiderwissen, wie die Musik entstand.
Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
@Ottimotti: Wahrscheinlich erwarten Sie von Frau Kleisny auch gleich noch, dass sie Ihnen das Ende des Films schon einmal vorab erzählt??? 🙂
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!
In Ihrem Kommentar, Ottimotti, zeigt sich leider eine ganz andere »Dürftigkeit«. Sehr schade!
Trotzdem: Viel Freude mit dem Tatort heute Abend …