„Fallschirmspringen ist eben nicht für jedermann“ ist die (hochnäsige) Antwort, wenn einem wieder einer erzählt, er würde ja selbst nie aus einem perfekten Flugzeug springen. Gähhn.

Was aber viele mittlerweile unternehmen, ist, sich vorne dran an einen Springer zu hängen und mit ihm/ihr gemeinsam unter einem Schirm der Erde entgegenzusegeln. Ein sogenannter Tandemsprung mit dem Schuss Adrenalin ohne eigene Verantwortung zu übernehmen.

Dazu von der (neugestalteten) Website des Deutschen Fallschirmsportverbandes (mit Links zu Sprungplätzen für Tandemsprünge):

Nach dem Absprung aus 3.000 bis 4.000 Metern Höhe erfolgen etwa 50 Sekunden Flug im freien Fall bis in 1.500 Metern über der Erde der Fallschirm geöffnet wird. Passagier und Tandempilot schweben dann noch 5 Minuten dem Landeplatz entgegen, um dort zielgenau zu landen.

Für gar nicht so wenige davon ist es der Einstieg in eine neue Welt, in die dritte Dimension. Sie sehen durch den Tandemsprung, was ihnen bisher alles im Leben entgangen ist.

Das weltweit erste und einzige Buch, das den Tandemgast im Fokus hat: auf 120 Seiten mit 100 Comics, Hardcover, Format 15 x 15 cm, Fadenheftung,
Preis 14,80€

Einen Schnuppereinblick in die dritte Dimension, ohne Adrenalin, aber mit erschwinglichem Preis bietet nun endlich ein kleines blaues Büchlein namens „Spass hoch 2“.

Geschrieben und publiziert hat es Peter Schäfer, ein gut Bekannter in der langjährigen deutschen Fallschirmszene, unter anderem Chefredakteur des Fachmagazins FreifallXpress. Die Zeichnungen der Cartoons stammen von Joachim Bode.

Was Peter Schäfer aufgreift, setzt er um. Ideen haben viele, aber an der Realisation scheitern die meisten. 14.000 (in Worten vierzehntausend) Exemplare des Buches hat er deutschlandweit bereits verkauft. Da kann sich so mancher Großverlag, der mit 2000 oder 3000 Auflage pro Fachbuch herumkaspert, ein Beispiel nehmen. Ein Mann, ein Verlag, ein Erfolg.

deutsch
(c) Joachim Bode

Die Comics und die nicht ganz ernst zu nehmende Sammlung von 101 Gründen für einen Tandemsprung sollen das Interesse und die Neugier auf ein solches Erlebnis von der humorvollen Seite wecken. Gegen den allgemeinen Trend ist das Buch nur als Papierausgabe erhältlich.

Auf die digitale Verbreitung verzichtet der Verleger, weil er damit die Besonderheit und Wertigkeit des Produkts hervorheben möchte. Man will schließlich nach dem erfolgreichen Sprung auch etwas in der Hand haben, was man anderen zeigen kann.

Als Marketinginstrument für Anbieter von Tandemsprüngen erweitert Spass hoch 2  die Palette der Memorabilien wie Video, Foto, Urkunde oder T-Shirts für Tandemgäste.

Eigentlich verkauft der Verlag das Buch nicht an Einzelkunden, nicht über den Buchhandel, auch nicht über Amazon – sondern die Anbieter von Tandemsprüngen sollen mit dem Buch allein den vollen Nutzen beim Kunden erlangen.

Tipp für Leser des FlugundZeit-Blogs: Über den Deutschen Fallschirmsportverband kann man das Buch einzeln bestellen, ansonsten eben über Vereine und Tandemanbieter. Händler können sich direkt an blueskyedition@t-online.de wenden

englisch
(c) Joachim Bode

 

 

„2MUCH FUN“ ist die englische Fassung des Buches, weitere Sprachausgaben sind in Planung.


Kommentare

4 Antworten zu „Tandemspringen: Spass hoch 2“

  1. Ihr ScienceBlogs-Blog behandelt unter anderem diverse Fallschirmspringerthemen. Ich sehe, dass oftmals kein Feedback vorhanden ist. Ich muß zugeben, dass mich das Thema selbst kaum interessiert hat bis ich selber auf dem Weg zur Lizenz war.

    Ich glaube, dass viele Nicht-Skydiver den Eindruck haben, dass Skydiving eher etwas für Leute mit einem gewissen Hang zum Wahnsinn ist.

    Vielleicht wäre für das breitere Publikum eine kleine Serie über die Technik hinter dem Springen, AAD, RSL, Reserveschirm, Cut away, Stall/Bremsen/Landung, …, interessant sein könnte.

    Nur ein kleiner Vorschlag.

    1. @Heiko:
      erstmal danke für Deinen Vorschlag und Deine konstruktiven Gedanken!

      Ich glaube, dass viele Nicht-Skydiver den Eindruck haben, dass Skydiving eher etwas für Leute mit einem gewissen Hang zum Wahnsinn ist.

      Da liegst Du sicher 100% richtig. 😉
      Beim GLAUBEN der Leute, nicht dass Springen das IST.

      Vielleicht wäre für das breitere Publikum eine kleine Serie über die Technik hinter dem Springen, AAD, RSL, Reserveschirm, Cut away, Stall/Bremsen/Landung, …, interessant sein könnte.

      Hmm, das allerdings bezweifele ich, zumindest in der epischen Breite.
      Wenn ich hier falsch liege, dann bitte einen Aufschrei der Masse und ich liefere gerne nach.
      Es gab mal einen gezeichneten Comic-Streifen:
      Erstes Bild: Stammtischrunde und einer fragt: Wie ist das so mit Deinem Fallschirmspringen?
      Zweites Bild: etwas weniger Menschen am Tisch und einer redet und redet.
      Drittes Bild: einer sitzt allein am Tisch und redet und redet…
      Springen gehört zu den Dingen im Leben, die man selber machen muss, um sie zu „verstehen, zu erleben“, um nachzuvollziehen, warum das so toll ist. Mit Reden kann man sicher keinen davon überzeugen, warum wir springen. Muss man auch nicht. Wer nicht den Drive hat zum Springen, dem genügt sein Dasein offensichtlich auch so.

      Die wenigen Kommentare zeigen :-), dass schon alles Notwendige im Beitrag steht und keiner mehr etwas dazu schwafeln muss.

      🙂 Warum sich die Fallschirmspringerthema gerade so häuften im Blog, ist vermutlich meinem Biss geschuldet, endlich auch wieder mit Schirm in die Luft zu gehen. Ich fliege zwar zurzeit einigermassen genug (gestern selber, morgen und übermorgen lasse ich fliegen), aber ich bin schon viieeeel zu lange nicht mehr gesprungen.

      Auf eine sichere und Super-Sprungsaison!

  2. @Helga, Der Comic-Streifen mag durchaus recht haben. Aber an dem Vergleich hinkt ein bischen, dass das hier Scienceblogs ist und nicht eine Stammtischrunde.

    Ich kann zwar nur für mich sprechen, aber ich hatte während meinem Studium einfach mal so aus Neugier einen Avionik belegt und interessier mich privat neben Optik, Astronomie, Kern- und Quantenphysik auch für ein bischen für Fluidmechanik. Da ist so ein bischen Theorie und auch deren praktische Anwedung und die sich ergebenden coolen Möglichkeiten mehr als willkommen.

    Ich hatte zwar einen Kommilitonen, der selbst regelmäßig gesprungen ist, aber abgesehen davon ist dieses Blog meine einzige Verbindung in diese Welt. Da würden mich technische Hintergründe genau da abholen wo ich mich befinde.

    1. ok, ist notiert.

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

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