clouds1Die Fotos sind zwar schon von einem Flug in der letzten Woche, aber da ich weiß, dass einige Leser sich gerne Flugfotos ansehen, bitte sehr:

Es ist ein Flug mit einer Cessna-172 von EDFE (bei Frankfurt/Main) nach Borkum in den hohen Norden. Und am nächsten Tag nachmittags wieder zurück, mangels längerer Freizeit. (Doppelklick auf die Fotos macht sie größer 🙂 )

emdenLinks im Bild der Hafen von Emden. Kommentar des Schiffsfachmannes und geschätzten Kollegen Wolfgang Kiesel dazu: „Das Foto zeigt sehr schön den abgeschleusten Hafen mit den unterschiedlichen Sediment-Ablagerungen im Dollart sowie in den Hafenbecken, die teilweise noch über weitere Zu- und Durchflüsse verfügen. Ein Riesenproblem überall an der Küste und in jedem Jahr ein geradezu riesiges Millionen-Fass ohne auch nur eine Andeutung von Boden für die Wasser- und kuestenkarteSchifffahrtsverwaltungen.“

Wie schon öfter gab es auf dem Hinweg Gegenwind und auf dem Rückweg ebenso. Man glaubt es nicht – Physiker glauben nicht an Zufälle im realen Leben des Makrokosmos –, aber es entspricht den Tatsachen.

anflugborkumLandung also auf der 31 (Landerichtung Norden) und Abflug in der Gegenrichtung 13. Das Bild stammt aus dem Endanflug (long final).

Warum ich die Inseln als schönsten „Fleck“ Deutschlands finde (das sehen andere sicher anders, ist aber ok):

stiege1
strandkorb

rabe sand

duenen

duenen1
 kueste

Hasen – wie übrigens auch Vögel aller Arten fühlen sich an Flugplätzen recht wohl:

fliegerundhasen
hasen1
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Und jetzt zum zweiten Teil der Überschrift – Bodo Janssen – und wie sich besonders in der Luftfahrt Führungskräfte weiterbilden und wandeln sollten:

 

upstalsboom
Aus „Die stille Revolution“

Es gibt Menschen, die, sobald sie die maximale denkbar erreichbare Führungsposition in ihrem Leben erreicht haben, zurücklehnen, vergessen, wie es vorher war, und über andere nun verfügen, als wären sie Dinge, die man bei Gebrauch hervorholt und ansonsten in die Ecke stellt.

In der Luftfahrtbranche ist dies leider in vielen Firmen seit Jahren gängige Praxis für die Mitarbeiter. Wenn man etwa mehr Piloten oder Flugbegleiter braucht, dann stellt man sie gerne ein und ansonsten hält man sie kurz und nimmt ihnen möglichst alle Rechte und kleinen Vergünstigungen.

buchjanssenbuch

Genau so erzeugt man auf die lange Sicht unzufriedene und unglückliche Menschen, die schlimmstenfalls dann in Depressionen verfallen. Was gerade in der Luftfahrt sehr böse enden kann.

Einer, der zwar nicht aus der Luftfahrt kam, aber unerwartet ein recht großes Firmenimperium erbte, zunächst nach der herkömmlichen Führungsphilosophie herrschte und erst, als das Imperium den Bach runterzugehen drohte, aufwachte, und nach den Ursachen und im weiteren nach Änderungen in seinem Führungsstil suchte, ist Bodo Janssen.

(Der Lebensweg im Satz oben ist arg vereinfacht, aber man sollte sowieso das Buch im Original lesen. 🙂 )

bodojanssen
Janssen ging ins Kloster – und das mehrfach – und begann, seine Mitarbeiter nicht nur zu fragen, was denn schief läuft im Unternehmen (soweit kommen noch die meisten Firmen), sondern die Anregungen auch umzusetzen und zwar in weit größerem Maße als von den Angestellten gefordert war.

 

Der Zusammenhang zwischen beiden Stories in diesem Beitrag:

 

Unter anderem überläßt Janssen nach den ersten Erfolgen in seinem Unternehmen ein Hotel auf Borkum einer Hochschule und deren Studenten, die das nun in Eigenregie führen. Ich kannte das Hotel vor diesem Schritt, habe die Umstellung mitbekommen (war zugegebenermaßen auch skeptisch) und bin vom Ergebnis überzeugt.

 

Janssens Buch, das in jedem Zimmer des Hotels Upstalsboom als Lesexemplar ausliegt, habe ich verschlungen und war begeistert von der Wandlung im Sinne einer Entwicklung einer Führungskraft und dem sich daraus ergebenden Erfolg eines Mannes, der statt von oben herab über seine Mitarbeiter zu bestimmen, einen anderen und für alle sehr erfolgreichen Weg einschlug.

 

Tipp: selber lesen – und sich eine eigene Meinung dazu bilden.
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Und nun zum dritten Teil: dem Rückflug.

 

windparkIch wollte nach dem Abflug unbedingt die Windradfelder in der Nordsee sehen, wenn schon so viel darüber diskutiert wird. Eine vorherige Nachfrage am Tower und ein Blick in die Karte ergab, dass der Luftraum wohl von den Niederländern kontrolliert wird und man eigentlich dafür – zumindest aus holländischer Sicht – einen Flugplan braucht. Die Hiesigen sehen das aber als Geldschinderei, weil es vor allem die großen Hubschrauber, die kommerziell zu den Windrädern fliegen, trifft und die gehörig bezahlen müssen. Daher das aus Fotografensicht „Mückensch….-Bild“.

 

 Alle Fotos (c) H. Kleisny

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

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