BASE Weltrekord: Absprung von 7700 Metern

roznovDrei Jahre lang bereitete sich der Russe Valery Rozov auf diesen BASE-Sprung vor. Es war auch nicht irgendein Berg, sondern der sechsthöchste der Erde: Cho Oyu, Teil des Himalaya-Gebirges.

21 Tage dauerte der Anmarsch zum optimalen Absprungpunkt. Der erste Versuch ging schief. Zu viel Schnee – es war einfach zu gefährlich und er und seine Unterstützungs-Crew brachen das Unternehmen zunächst ab. Eine Woche später war es dann soweit. Der Schnee war wieder geschmolzen und mit einem russisch gezählten 1 -2 -3 sprang der 51-Jährige ab.

roznov3Nach 90 Sekunden Freifall-Flug mit dem Wingsuit landete Rozov sicher am BASE-Schirm in 6000 Metern Höhe. Kameras vorne und hinten am Helm filmten den außergewöhnlichen Sprung, mit dem er seinen eigenen, früheren Weltrekord brach (7220 Meter Höhe des Absprungs am Everest).

Die Idee dazu war vor drei Jahren beim gemeinsamen Klettern mit seinem Freund Alexander Ruchkin entstanden. Der stürzte allerdings letztes Jahr beim Klettern in Peru ab und so widmete Rozov den Rekordsprung seinem verstorbenen Freund. Die Widmung ist ihm nach eigenen Worten wichtiger als der erreichte Rekord.

Video zum Rekordsprung (Red Bull)

Mehr Videos auf YouTube von Valery Roznov

Alle Fotos: Valery Rozov am Mount Cho Oyo, Himalaya, im Oktober 2016, Fotograf und (c) Nika Lebanidze, Red Bull


Kommentare

4 Antworten zu „BASE Weltrekord: Absprung von 7700 Metern“

  1. Würde mich interesieren wie sich der geringere Luftwiderstand in der Höhe so aufs Fluggefühl auswirkt ?

    1. Mein höchster Absprung war (mit Sauerstoff) aus 18000+ Fuß und aus einem Flugzeug. Also wesentlich weniger als der Rekordsprung von einem Felsen. Ich fand die (trotzdem) gefühlte Sauerstoffunterversorung mehr spürbar, als vermutlich den geringeren Widerstand bei den Bewegungen.
      Kann Deine Frage leider nicht wirklich beantworten…

  2. Wodurch definiert sich der Rekord? Höchste Höhe bei mindestens x Meter Sprung oder sind es die effektiv 1700 m Höhenunterschied?

    1. Danke für die Frage.
      Absprunghöhe.*
      Und in diesem Fall über MSL und nicht über Grund. Die Herausforderung dabei ist auch, überhaupt hinzukommen, und dann natürlich als kleine „Nebensächlichkeit“: die gesundheitlichen Herausforderungen…

      *Es ist keine angesehene Leitung, später = tiefer zu ziehen, worauf alles andere hinauslaufen würde. Ein sicherer Landeplatz ist ebenso Voraussetzung für jeden Sprung und der ist selten per Maßband zu haben. Sondern dort, wo es geht.

      Aber again, wie ich auch schon früher geschreben habe, ein BASEer will etwas für sich leisten, die Vorarbeit, die Planung, die Durchführung. Dabei ist der Lohn, das „Gefühl“, die Gewissheit es erreicht zu haben, und nicht irgendein Rekordeintrag. Der interessiert nur Journalisten und die Öffentlichkeit (falls überhaupt), ist aber oft notwendig, um solche Vorhaben überhaupt durchführen zu können.
      Und in diesem Fall sagte er explizit, dass ihn der Rekord nicht interessiert, sondern dass er den Sprung doch noch ausgeführt hat im Andenken an seinen Freund.

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

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