Trainingsflug mit Charlie


Weil es gerade wieder einmal sehr ruhig ist hier im Blog – was genau so wieder einmal nicht für mein reales Leben gilt – ein kleines Foto von meinem gesetzlich (alle zwei Jahre) vorgeschriebenen Trainingsflug mit Fluglehrer. Im Englischen nennt sich das
biennial flight review.

Das ist in diesem Sinne keine Prüfung, aber doch ein Einordnen für den Piloten, wo man mit der eigenen Fliegekunst gerade steht. Und eine Supergelegenheit, unter Aufsicht wieder einiges auszuprobieren, was sonst im Fliegeralltag eher selten vorkommt: Stalls, Vollkreise unter unterschiedlichen Bedingungen, Landung ohne Landeklappen…

Auf der Fahrt zum Flugplatz wünscht man sich, dass diese Vorschrift auch für so manchen Autofahrer gelten möge…


Kommentare

4 Antworten zu „Trainingsflug mit Charlie“

  1. Neugierdsnase

    Müssen eigentlich auch die Piloten von Air Berlin und Lufthansa diesen Überprüfungsflug alle zwei Jahre durchführen?

    1. Es gibt einen Unterschied zwischen einem Überprüfungsflug und dem im Beitrag erwähnten Trainingsflug.

      Ist die 12/12/12-Regel erfüllt (in den letzen 12 Monaten vor Erneuerung mindestens 12 Stunden Flugstunden und mindestens 12 Starts/Landungen) genügt zur Lizenzverlängerung ein Übungsflug mit Fluglehrer (Flight Examiner Aeroplanes nach EASA).

      Ist die 12/12/12-Regel nicht erfüllt, muss der Pilot, um seine Lizenz wieder gültig zu bekommen, einen Checkflug mit einem CRE (EASA class rating examiner) machen. Dann entfallen die geflogenen Mindeststunden.

      Hier steht das etwas genauer.

      Obiges gilt für Privatpiloten, von der Öffentlichkeit auch als Hobbypiloten bezeichnet.

      Auch für Linienpiloten gibt es regelmäßige Trainings- und Überprüfungsflüge. Die sind einerseits vom Gesetzgeber vorgeschrieben und darüber hinaus noch weitere Luftfahrtunternehmenspezifische.

  2. Flugkapitän

    Ein so genanntes Type-Rating für ein Verkehrsflugzeug gilt für 12 Monate. Innerhalb dieser Zeit müssen zwei Checks bestanden werden, um es zu verlängern. Der erste nach 4 bis 8 Monaten und dann am Ende der „Verlängerungscheck“. Diese Checks gehen in der Regel über 4 Stunden und finden im Simulator statt. Denn da kann man schön und gefahrlos jede Menge an Notfällen üben. Beim Verlängerungscheck gibt es auch einen Theorietest, der Beständen werden muss.
    Zusätzlich zu den Checks gibt es noch zwei so genannte vierstündige Refresher pro Jahr. Auch diese finden im Simulator statt. Da kann man zwar theoretisch nicht durchfallen, da keine Checks, doch sollte der Ausbilder mit der Leistung nicht zufrieden sein, dann gibt es, wie bei einem nicht bestandenen Check, zusätzliches Training.
    Einmal pro Jahr gibt es dann noch den „Line-Check“. Dieser besteht aus zwei ganz normalen Linienflügen, bei denen der Ausbilder auf dem Jumpseat im Cockpit mitfliegt und sich die Durchführung der alltäglichen Arbeit ohne Abnormals ansieht und bewertet.
    Ein Linienpilot muss also 5 mal pro Jahr sein Können unter Beweis stellen.

    1. 🙂 Danke an Flugkapitän.

      Ergänzung:
      Abnormals sind Prozeduren (Handlungen), die ein Pilot ausführen muss (nach Handbuch), wenn etwas nicht so läuft, wie vorgesehen. Also meist der Ausfall irgendeines Geräts, den man kompensieren muss.

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

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