Block, Stift, Kamera, Flugzeug. Gehirn. Wissen. Erfahrung. Computer: auch.*
„Nennen Sie etwas, das Ihre Arbeit als wissenschaftliche Bloggerin beschreibt“, wurde ich vor kurzem im Interview gefragt. „Das kann eine Metapher, ein Stichwort, ein Bild, eine Zeichnung oder ein Gegenstand sein, den Sie bei Ihrer Arbeit oft benutzen.“
Da fing ich erst einmal an zu grübeln.
Wenn man sicher gehen könnte, dass Sisyphos glücklich war, dann wäre das Steine-den-Berg-rauf-rollen eine Metapher: Man schreibt wieder und wieder, die Analysen, was wichtig ist und keiner glaubt es. Bis es zutrifft und dann haben es alle vorher gewusst.
Bsp. Cessna Skycatcher, Berlin Flughafen, Icon A5 Wasserflugzeug, KI, die Zukunft der Luftfahrt, und und und.
Bin halt einfach immer zu früh dran.
Epigonen haben es leichter als Vorrunner.
Epigone kann ich aber nicht.

Im Januar wird der FlugundZeit-Blog fünf Jahre.
Die ersten vier Jahre bei den Deutschen Scienceblogs (schöne Zeit!)
und nun seit einem Jahr auf einer eigenen Website
(noch besser 😀)
* Die meisten meiner Recherchen finden draußen statt. Im Flugzeug, im für die Folien des Vortragenden verdunkelten Hörsaal – ja, ich kann im Dunkeln schreiben und mein Gekrakel sogar nachher noch entziffern; in einer Sternwarte, irgendwo unterwegs. Ein Schreibblock, der in die Hosentasche passt, mindestens ein Schreibstift dazu (weil einer immer den Geist aufgibt, wenn man ihn braucht) Kamera auf einem Band um den Hals oder die Hand, oder die große Kameratasche über die Schulter, und möglichst alle Sinne auf alles gerichtet, was man später als Inhalt gebrauchen kann.
Ich habe nachts um 12 im Waschraum eines fancy Golfclubs geschrieben (weil ich beim hochnoblen Dinner mit Dick Rutan und anderen nicht am gedeckten Tisch schreiben wollte, aber das Gesagte unbedingt möglichst wortgetreu mitnehmen wollte), am Ostersonntag morgen um 8 Uhr morgens auf einem Flugplatz in Tschechien auf einem Tempo Taschentuch Hinweise zum militärischen Formationsfliegen vermerkt. Bei der Recherche zum T-6 Fliegen war schon die Kamera als Mitnahmeobjekt ein Problem. Musste aber sein. Auf den Bahamas am Straßenrand sitzend, während sich der Fotograf um seine Fotosujets kümmerte.
❣️ Ja, ich liebe meinen Beruf. Und die außergewöhnlichen Menschen, die ich dabei treffe, kennenlerne und mit vielen über die Jahre hinweg Kontakt halte. Im realen Leben.
Gratulation liebe Helga.
Ich hatte ja gehofft, dass Du wirklich gern schreibst & bloggst, weil Du das dann noch lange weitermachen würdest.
In Deinem Opener würde ich zwei Dinge hinzufügen: Ein Konzept (oder besser: Standards), und Disziplin.
Alles Gute!
Und einen schönen Sonntag noch 🙂
🙂
Liebe Helga, gratuliere zum Flug und zeit Jubiläum.
Ich kann Dir nur rechtgeben, wenn es um „zu-früh-dran-sein“ geht. bei mir waren es zeitweise 15- 20 Jahre und die Epigonen reklamieren die Ernte…
Schau mal wieder vorbei, würde mich sehr freuen.
Ganz herzlich und weiter so.
Reiner
🙂
Ganz herzlichen Glückwunsch und noch lange weiter so!
(Und bitte auch weiter sachlich bleiben – aus einem „Science Slam“ wird leicht eine Clownerie und das ist dann eher kontraproduktiv…)
Zu den Epigonen hat Nate Silver in „The Signal and the Noise“ ein schönes einfaches Beispielbild (Fig 13-2 im Kapitel „What you don’t know can hurt you“). Wenn man erst einmal weiß, was das Signal ist, ist es leicht zu sehen – vergleiche „Kolumbus-Ei“…
😉