Heathrow: Ausbau und Drohnenabwehr

Die Briten wollen Heathrow ausbauen: Das Projekt soll zu den größten Infrastrukturprojekten in Europa gehören und hat die Unterstützung der wichtigsten britischen Unternehmensgruppen und Gewerkschaften erhalten – mit der Begründung, damit den britischen Handel erheblich anzukurbeln, Tausende neue qualifizierte Arbeitsplätze und Lehrstellen zu schaffen und die Zukunft Großbritanniens nach dem Brexit zu stärken.

Vielleicht kommt die fliegerische Konkurrenz für die größte deutsche Fluglinie also in naher Zukunft nicht wie gebetsmühlenartig behauptet aus der „Sandkiste“ (den Golfstaaten), sondern von unseren Freunden auf der Insel.

Dazu wird sicherheitstechnisch schon jetzt aufgerüstet: Diese Woche fanden die ersten erfolgreichen Tests eines Drohnenabwehrsystems am Flughafen statt. Nach Herstellerangaben erkennt das neue System Drohnen nicht nur viel früher als bisher und lässt sie nachverfolgen, sondern identifiziert auch genau die Stelle, an der sich der Bediener befindet und bietet damit die Chance ihn aufzugreifen, was bisher meist unmöglich war.

Drohnen sind ein zunehmendes Problem (nicht nur) für britische Flughäfen – sie sind leicht verfügbar und können innerhalb kurzer Zeit nach dem Kauf geflogen werden. Leider sind Drohnen, abgesehen von sinnvollen Anwendungen, auch mit gefährlichen Nutzlasten bestückbar und damit in der Umgebung und direkt an Flughäfen unerwünscht.

Wird eine Drohne in der Nähe des kritischen Teils eines Flughafenbetriebs gesichtet, musste man bisher den Betrieb komplett einstellen – dies geschah etwa im Juli 2017 in Gatwick, was zu Verzögerungen für Tausenden von Passagieren und erheblichen Kosten für den Flughafen führte.