Springen Down Under

Leonie scheint ihren ersten Tandemsprung an der Ostküste Australiens so richtig zu genießen. Guckt man auf den analogen Höhenmesser rechts im Bild, so ist kein Zeiger zu sehen. Das heißt, die Höhe über Grund ist entweder sehr tief, unter 4000 Fuß, oder noch sehr hoch, über 9000 Fuß, also relativ kurz nach dem Abspringen aus dem Flugzeug. Und guckt man auf den Rest des Bildes, den Boden, so muss es hoch sein. Da beim ersten Sprung schon so ein Grinsen im Gesicht zu haben – das ist pure Freude, der hoffentlich noch viele weitere Sprünge folgen.

Wenn im hiesigen Winter die ersten wärmenden Sonnentage kommen – wie zurzeit – dann treibt es die Bevölkerung in Bayern in die Biergärten: Draussn sitzn, ist die Devise. Springer fangen wie Motorradfahrer an, an die kommende Saison zu denken und zu gucken, wie es der geliebten Ausrüstung geht. Ob die Reserve zum Packer muss und, ob der Sprunganzug nicht vielleicht doch noch vor dem ersten Sprung in diesem Jahr die Waschmaschine heimsuchen sollte.

Ja, klar, man kann auch im Winter bei uns springen. Habe ich jahrelang gemacht, sogar mit Wohnmobil am Flugplatz in den Alpen. Nachts gab es das Eis nicht nur außen sondern auch in der Behausung. Tagsüber ist die Packhalle dann üblicherweise mit Heißluftkanonen beheizt – unmittelbar vor den Getösemaschinen kann man sich die Hände wärmen und etwas weiter weg schlägt halt doch die Jahreszeit heftig durch. Die Landung erfolgt dann im tiefen Schnee und der Freifall davor ist richtig kalt.

Aber mit den Jahren wird man wählerisch, meinetwegen auch ein Weichei 🙂 und bevorzugt wärmere Gefielde. Florida kommt da gut, oder auch Arizona. In Europa Spanien oder sonst irgendwo, wo die Sonne etwas wärmer scheint.

Man kann natürlich auch nach Australien fliegen und dort den Sommer genießen. Und wenn man eh schon da ist, gleich den ersten Sprung erleben. Das hat Leonie, Tochter einer Freundin, vor kurzem gemacht, und mal sehen, wie es dabei springerisch weiter geht… Flugundzeit wünscht jedenfalls viel Glück!