

Wenn die Front auf der Wetterkarte nicht nur rot und lila-farben ist, sondern auch schwarze Bereiche aufweist, dann ist es Zeit, auch für Flieger am Boden zu bleiben.
Nein, es sind nicht nur die Flugzeuge. Auch nicht nur die Menschen. Es ist mehr. Ein Lebensgefühl für Piloten und Techniker, die normalerweise so etwas profanes wie Gefühle zumindest nicht in der Öffentlichkeit haben oder zeigen.
Und doch: Schon wenn man zum ersten Mal im Jahr wieder die gewohnte Zugangsstraße fährt oder mit dem Flugzeug anfliegt, stellt sich die wohlige Sicherheit ein, zu Hause zu sein. Genau da angekommen zu sein, wo man hingehört. Es stimmt einfach alles.
Alles? Ach ja, es stürmte in diesem Jahr extrem heftig noch bei unserer Ankunft. Auf der Fahrt unter einer der Fronts, die hier in den letzten Tagen durchzog, kübelte alles runter, was eine Wolke zu bieten hat. Wichtig? Nee, nicht wirklich.

So sieht es in diesem Park außerhalb des EAA Fluggeländes aus, auf dem das FlyIn Oshkosh jeden Sommer stattfindet. Sehr gepflegt und geordnet. Die Bilder oben sind kurz nach dem Sturm aufgenommen, der Weg ist eigentlich ein kultivierter Asphaltweg
Oshkosh mit dem Flugzeug anzufliegen ist zwar standesgemäß und ein außergewöhnliches Erlebnis für jeden Piloten, aber die Sache hat einen Haken: alle Habe für eine Woche und das Zelt müssen (auch gewichtsmäßig) in das Flugzeug passen. Und das läßt bei den meisten nicht viel Platz. Ein kleines Ami-Zelt bietet noch weniger Schutz als die um eine Größenordnung teureren Zelte in europäischen Landen. Und so übernachteten etliche Piloten, die es bereits vor den Unwettertagen ans Ziel geschafft hatten, statt in ihrer Hundehütte unter oder neben dem Flugzeug nun in den Waschräumen, die immerhin im festen Gebäude einen trockenen Boden boten.

Pfützen und Seen an Stellen, wo normalerweise der Staub dominiert.
Andere Piloten schafften es nicht mehr bis nach Oshkosh und so sind die Taxiways und teilweise Runways der umliegenden kleineren Plätze zugeparkt. Am Samstag gab es praktisch keine Anflüge, heute, waren alle (neuen) Parkplätze im Gras gesperrt, so also ebenfalls kaum Anflugmöglichkeiten.
Aber ab morgen soll alles gut werden und der Rest der Woche hat nicht nur die Hitzewarnung der derzeitigen 35 Grad, sondern auch noch die Sonne dazu.
Der Stimmung schadet es nicht, hier hilft jeder jedem, und dabei lernt man noch leichter neue Freunde kennen.

To all our friends: Have an awesome week!