
Die *innen in der technischen Welt gehen ja oft unter und schlimmer noch ist das scheinheilige Gejammere, dass sich Frauen nicht für Technik oder technische Berufe interessieren. Helfen würde schon, wenn diejenigen, die es tun, in ihrer Arbeit und ihrem Einsatz gefördert, unterstützt und geehrt werden. Respektieren und Anerkennen wäre ein erster Ansatz dazu…
Anerkennen und Fördern
Als fliegermagazin Redakteurin zählte es zu den (eher ungeliebten) Aufgaben, dass wir in der Redaktion von Zeit zu Zeit aus den zunehmend höher werdenden Stapeln Bücher zur Rezension auswählten, sich jeder einige Exemplare aussuchte, mit nach Hause nahm und nach der Lektüre seine Fachmeinung dazu schriftlich im Magazin kundtat.
So kam ich 1993 zu dem Buch: Technik an meinem Lebensweg von Ilse (Kober-)Essers. Abends begann ich noch in der Redaktion das Buch anzulesen, verfiel ihm zunehmend komplett und schrieb bis lang nach Mitternacht. Aus der einspaltigen Besprechungskolumne wurde ein Sechsseiter, das spätere Interview mit der Tochter der betagten Autorin eingeschlossen. Der Beitrag zum Nachlesen: Bitte auf die Icons unten klicken zum Lesen.
Die Konstrukteurin und der Zeppelin
„Die Erstflüge mit neuen Flugzeugtypen sind lebensgefährlich“, sagte der junge Ingenieur zu Theodor Kober, „ich verlange eine Gefahrenzulage.“ Kober, Direktor und Gründer der Flugzeugbau Friedrichshafen, überlegt nicht lange: „Sie sitzen hier gemütlich …Die gefährlichen Testflüge wird von jetzt ab meine Tochter durchführen.“ Und damit hieß fortan der Ingenieur an Bord der Testflüge: Ilse Kober.






Seiten 1- 6, bitte auf die Icons klicken zum Lesen.
Als sie nach ihrem Studium der Elektrotechnik und Physik ihrem Professor eine Berechnung eines Biegeträgers schickt, die beweist, wie man das Auseinanderbrechen eines Hangardaches konstruktionsmäßig verhindern kann, meint der nur: „Ach, das ist alles Unsinn, lesen Sie meine Bücher, da steht alles drin.“
Jahre später erhält sie mit ihren Flügelschwingungsmessungen als erste Frau den Doktortitel an der TU Berlin. Ihre Erfindung des Massenausgleiches an beweglichen Ruderflächen gegen ungewollte Flügelschwingungen reichte sie bei der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt (WGL) zum Thema: Arbeiten über Verbesserungen der Festigkeit von Flugzeugen ein und erhält ein dringend benötigtes Preisgeld dafür.
Es sind die Anfänge der Fliegerei hier in Deutschland, der erste Weltkrieg, der zwar indirekt die Entwicklung von Luftfahrzeugen wie Zeppelinen und Flugzeugen vorantreibt, aber danach auch vieles in der Luftfahrt verhindert. Geschrieben ist das Buch über diese Zeit aus sehr persönlicher Sicht, von einer Technikerin und Tochter des Zeppelin-Konstrukteurs Theodor Kober, die den Aufstieg der Zeppeline aus nächster, familiärer Nähe miterlebte. Viel spannendes Insiderwissen, Hintergründe und charmante Schreibe packen den Leser (und die Leserin).

Im Zeppelin Museum ist zumindest Theodor Kober eine Glaswand gewidmet. Ilse Kober-Essers sah ich in der Ausstellung nicht erwähnt. Ihr Buch gibt es im Museumsshop neben vielen anderen Spielereien mit und zu Zeppelinen.
Eine weitere Technikerin schaffte es immerhin mit einem Foto ins Museum

Karin Mannesmann fuhr 1934 als Hilfsmaschinistin auf der Fahrt von LZ 127 Graf Zeppelin mit. Die Ingenieurin aus der Industriellenfamilie Mannesmann war die erste und einzige Frau im technischen Personal eines Zeppelins. Ein Jahr zuvor hatte sie ihr Studium des Luftfahrzeugbaus absolviert.
Das Zeppelin Museum bitte noch in Zeppelinmuseum ändern. 😉
Nein. Denn das ist der offizielle Name und den ändere ich nicht.
So ein Quatsch und das wissen sie auch, den ihr Artikel davor hieß noch … wie? „Zeppelinmuseum“. Und nur weil …. [von flugundzeit aus rechtlichen Gründen gestrichten], heißt das nicht, dass wir alles ungefragt übernehmen müssen, im Gegenteil. Bildung ist unser höchstes Gut!
Bitte im Ton mäßigen!
Nochmal zum Mitschreiben:
Zeppelin Museum ist ein Eigenname wie Nivea oder Porsche oder sonstwas.
Der Titel im ersten Beitrag war der allgemeine Einstieg zu Zeppelinen in Museen.
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