Das private Fliegen nach der frostigen Winterpause ist immer so eine Sache. Beim Fallschirmspringen wird die Saison – bei beiden so ab März, also genau die Zeit, als in 2020 alles Luftfahrerische weltweit zum Erliegen kam – üblicherweise mit einem Safety Day eingeleitet, an dem an den Dropzonen die Notfall-Regeln und -Prozeduren für jeden wiederholt und geübt werden.
Piloten fliegen entweder durch in allen Saisonen oder manche meinen auch gerne, sie seien sowieso stets current. Und proficient, wie das so schön im Englischen heißt und nur schlecht mit „geübt“ übersetzt werden kann.

In diesem Jahr kam also die Erschwernis des Corona-Lockdowns hinzu. Das Resultat sind, wie leider in den USA schon sichtbar, vermehrt Zwischenfälle, die auf Pilotenfehler zurückgehen. Flugundzeit hatte auf die Gefahren hingewiesen, nicht jeder Besserwisser wollte es wahrhaben, denn manch ein Ex-Linienpilot glaubt, nach seiner aktiven Zeit per se current zu bleiben, auch ohne praktisches Fliegen.
Für alle anderen, die sich ihrer Verantwortung und derer gegenüber ihrer Passagiere bewusst sind, veröffentlicht die AOPA USA einen Sechs-Stufenplan, die SAFE Return-to-Flight Guidelines, die man sich als Pilot in 2020 beim Wiedereinstieg ins Fliegen zu Herzen nehmen sollte. Er enthält Corona-Spezifika, aber auch Vorschläge, wie der sichere Wiedereinstieg fliegerisch klappt. Hinweis: Hartzell Propeller wirkte mit an der Erstellung.
Auch für Flugschulen, Fliegerclubs und Flugplatzbetreiber (FBOs) gibt es einen Guide, der allerdings im ersten Teil, der die Rechte betrifft, auf USA zugeschnitten ist. Danach, ab Section 2 liefert er praktische Empfehlungen, die auch hierzulande in Coronazeiten gut als Vorlage dienen können.
Sicherheit geht vor. Vor allem vor Überheblichkeit und dummen Sprüchen!
Happy SAFE Flying!
