
Die Frage nach dem wahren Autor eines modernen Schriftstücks, im speziellen einer Doktorarbeit 😉 hat schon so manchen Kopf – naja, zumindest die Position gekostet. Über die Eingabe von Textstellen kann problemlos jeder fündig werden, der eine Suchmaschine „bedienen“ kann.
Schwieriger wird es schon, wenn man/frau wissen möchte, ob ein Schriftsteller aus dem 17. Jahrhundert alles selber getextet hat, was man ihm so zuschreibt heute. Die Suchmaschine der Wahl im Netz hilft da nicht wirklich weiter. Da muss man schon mit Mathe ran. Genauer gesagt mit…
…Statistik
Was für Buchstaben (siehe Intro-Bild) gilt, wendet Gabriel Egan, Professor of Shakespeare Studies an der DMU auch auf Worte an.
Je häufiger ein Wort vorkommt, umso mehr Informationen liefert es, wenn man auch seine Umgebung betrachtet. Also welche Worte unmittelbar davor oder danach stehen, oder auch mit einem oder mehreren Worten dazwischen. Im Bild ein Beispiel aus Hamlet. Die Stellung von Bindeworten wie with/mit, and/und, one/ein, und ihre Kombinationen sind charakteristisch für einen Autor.
Jetzt wird es bunt:

Der sprachliche Fingerabdruck



Detektive an der Arbeit
Je näher die Dreiecke für ein bestimmtes Werk von unterschiedlichen Autoren beieinander liegen, umso wahrscheinlicher ist es, dass sie zumindest mitgearbeitet haben.
Das kann man natürlich noch auf die einzelnen Akte des Stückes oder sogar einzelne Szenen herunterbrechen und dann werden die Ergebnisse noch frappierender, und es wird klarer, wer welche Teile (vermutlich) geschrieben hat.
Detektivarbeit von Feinsten.
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