Mal Sonne, mal Regen…

Wetterbeobachtungen sind etwas für alte Leute – so begann sinngemäß mal ein Spiegelbeitrag. Kann man (als Ignorant) so sehen, muss man aber nicht. Für jeden, der sich draußen sportlich bewegt, in der Luftfahrt unterwegs ist oder auch nur mit ein wenig Weiterblick seine Aktivitäten für die kommenden Tage plant, macht es Sinn, nicht nur gerade beim Fenster hinauszugucken, ob es regnet, sondern die Historie der letzten Tage mit einzubeziehen, um die Zukunftsprognosen besser beurteilen zu können.

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Blickwinkel auf Daten

Schon im Physikstudium lief der Plattwitz: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Allerdings hatte die Allgemeinheit da noch keinen Zugang zu den schönen bunten Grafiken, die heute unseren (Corona-)Alltag bestimmen. Datendarstellungen erfolgten als Rohdaten in schnöder Listenform, bei der allemal die Datenauswahl den Betrachter geringfügig beeinflusste.

Heute gibt es sogar den Beruf des Datenjournalisten, also jemanden, der/die sich Daten selbst zusammensucht, oder von Programmen und Algorithmen vorgeschlagene Zusammenstellungen einordnet, bewertet und möglichst leicht verständlich für Jedermann und Jederfrau darstellt.

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Weltraummüll wird anerkanntes Thema

Wie ein Fadengespnnst umrahmt der Schrott unseren Heimatplaneten.
So schön. Und so gefährlich. (c) ESA

Oje. Der Spiegel hat mich (indirekt) als Experten bezeichnet. Schlimmer geht es nicht mehr. Dabei habe ich alle Anfragen, für namhafte Magazine/Sender als Experte tätig zu sein, bisher mit Vehemenz zurückgewiesen. (Vom Spiegel war keine dabei.)

Und ja, genau dasselbe Introbild hatten wir schon mal vor mehr als einem Jahr. flugundzeit ist eben Vorreiter in der Berichterstattung…

Weltraumexperten waren erschüttert. Nicht etwa wegen Chinas Waffen, sondern wegen der Dummheit jener Machtdemonstration…

Aus einem Beitrag in Der Spiegel No. 6, 1.2.2020
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Der Spiegel – das Märchenmagazin

Man sollte ja meinen, dass der Spiegel aus der Relotius-Affaire etwas gelernt hat. Nein, hat er nicht.

Auszug aus: Der Spiegel No. 6, vom 1.2.2020, Seite 22: Mia san hier

Legendär ist etwa die Moskauvisite von Söders Vorvorvorvorvorgänger Franz Josef Strauß, der 1987 eigenhändig mit einer Cessna die russische Radarüberwachung unterflog, direkt vor dem Kreml auf dem roten Platz landete und den verdutzten Michail Gorbatschow von der deutschen Wiedervereinigung überzeugte sowie zur Auflösung der Sowjetunion überredete.

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2. Gastkommentar zum Lion Air Crash

Auf flugundzeit gab es bisher folgende Beiträge zu diesem Absturz:

Auswertung des vorläufigen Untersuchungsberichtes der indonesischen Behörde KNKT
Gastkommentar 1
Update 2
Update 1
Ursprungsbeitrag

Erneut wird nun ein fachlicher Kommentar als Beitrag zur besseren Lesbarkeit veröffentlicht. Kommentare enthalten zusätzlich zu den Fakten auch die persönliche Einschätzung von Menschen, die das beurteilen können. Mit Absicht steht hier nicht das abgedroschene und nichtssagende Wort: Experte.
Dieser Beitrag bezieht sich auf die oben verlinkten vorhergehenden Beiträge.


Flugkapitän kommentierte zu Update: Piloten arbeiteten gegen falsche Trimmung der Automatik bis zum Crash

Es ist erstaunlich zu sehen, wie unterschiedlich die beiden Crews Weiterlesen »

Werbung und Technik

maleranzugLinks ist ein Ausschnitt aus einer ganzseitigen Werbung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie.

Was die Dame im Maleranzug und Vollvisierhelm mit effizientem Heizkosten sparen zu tun hat, ist mir schleierhaft. Warum sie mit einem weißen (Maler?)Anzug, Gummihandschuhen und schwarzen, lockeren Riemen an ihrer Vorderseite, unglücklich dreinschauend auf dem Sofa sitzt, erschließt sich mir nicht.

marsanzugNur zur Erinnerung: So sieht ein NASA-Raumanzug aus. Damit hat die Bekleidung des Fotomodells oben aber nun wirklich nichts gemein. Und das Centerfold des P. M. Magazins auf dem Sofa kann weder Effizienz, noch Fachwissen, noch die Kompetenz eines Astronauten vermitteln.

Mich würde nur noch interessieren, wieviel Geld die Agentur für diesen Humbug erhalten hat.

 

Und es geht munter weiter:

kabinesturztDie Unschärfe im Werbebild für das österreichische Bundesland Tirol liegt in der Anzeige, nicht an meinem Scanner. Sie soll veilleicht Schneetreiben suggerieren?

Meine erste Anmutung ist, dass da eine Passagiergondel abstürzt. Bei genauerem Hinsehen (falls sich wer die Zeit dazu bei diesem tristen Bild nimmt) ist es wohl ein Schi-Sessellift.

Sieht trotzdem recht ungemütlich, kalt, unbequem und nicht einladend aus. Aber es gibt ja auch genug Touristen im schönen Tirol, vielleicht möchte man nur weitere von einem Besuch abschrecken.

 

mullsammel

 

Das rechts hier ist ausnahmsweise keine Werbung, sondern soll Sinn und Unsinn einer Spiegel-BU aufzeigen. BU steht für Bildunterschrift und dient im Journalismus normalerweise dazu, Menschen, Dinge, Orte… im Bild zu erwähnen; Zusatz-Informationen zu liefern, die so aus dem Bild nicht erkenntlich sind. Eine BU darf jedoch nicht dazu eingesetzt werden, den Inhalt des Bildes zu verfälschen.

Nun würde vermutlich jeder, gefragt, was auf dem Bild zu sehen ist, antworten: Da leert ein Mann eine Tüte aus. Genau. Er kippt weiteren (Plastik-)Müll auf die Deponie. Ein Sortieren des Mülls, wie in der Bildunterschrift vorgeschlagen, kann ich da nicht erkennen. (Bild aus: Der Spiegel 39/2016, Seite 110).

Und nun munter weiter zum Text (Der Spiegel 40/2016, Seite 75):

Da schreibt die Autorin:

So wie Heinrich Weiss…irgendwann wusste, dass seine Karriere als Rennfahrer zu Ende war.…Mitte 50 merkte er, dass seine Reflexe nachließen. …Heute sitzt Weiss nur noch am Steuerknüppel seines Helikopters.

Am Steuerknüppel eines Helis zu sitzen, ist das nicht furchtbar unbequem?

Ernsthaft: Glaubt die Autorin tatsächlich, dass man Helikopter so nebenbei, so locker mit nachlassenden Reflexen, wenn es fürs im-Kreis-Fahren nicht mehr langt, fliegen kann? Oder war das ironisch gemeint?

Ästhetik in der Physik

Dass Symmetrie und Schönheit in der Physik und allgemein in der Wissenschaft eine große Rolle spielen, ist nichts Neues. Auch, wenn Johann Grolle das im Spiegel #33/2015 so darstellt. Gut, ein MIT-Prof hat gerade ein Buch zum Thema geschrieben, aber das zu Lesen hat wohl eher Unterhaltungswert (wenn es denn gut geschrieben ist) als Informationsgewinn. Zumindest, wenn man sich mit Wissenschaft befasst, was man als Wissenschaftsautor wie Grolle doch tagtäglich tut?

Manche Fragen im Interview an den Autor Frank Wilczek sind – höflich ausgedrückt – naiv und Wissenschaftsfremd. Man hätte auch nachhaken können, warum der Autor nach eigenen Worten erst vor fünf Jahren auf den Trichter kam, dass Wissenschaft und Schönheit eine Einheit bilden. Kleiner Hinweis mit dem Zaunpfahl: In „Warum Fliegen sich im Kino langweilen“ (veröffentlicht 2000 ) steht ein ganzes Kapitel zum Thema und auch im Katzenhalterbuch (Meine erste Katze, Weltbildverlag 2000) habe ich ohne Probleme mit dem Lektor ein Kapitel zu Kunst und Katzen untergebracht.

Und da waren doch noch Plato, da Vinci, Goethe und einige andere…, die sich auch schon eingehend mit dem Thema befassten. Wer das also erst vor fünf Jahren entdeckte, oder schlimmer, das heute als Information darstellt, kann in der Wissenschaft doch keine Vorreiterrolle spielen?

Der Bezug zum FlugundZeitBlog:

Weil es beim Fallschirmspringen stets um extrem schnelles Erfassen und Umsetzen von Wahrnehmung und Aktionen geht, lehre ich Schüler, nach der Schirmöffnung als erstes auf die Schönheit und auf die Symmetrie zu schauen. Naturgemäß erkennt der Mensch (wie andere Lebewesen) Asymmetrie im Ganzen schneller zu erfassen als wenn er jedes einzelne Detail selbst auf seine Richtigkeit und Korrektheit überprüfen muss. So weiß auch ein Schüler, dem bei den ersten Sprüngen noch nicht so klar ist, wie sich ein „guter“ Schirm während der Öffnung anfühlt oder in der Flugfahrt reagiert, wie er auf einen Blick schnell zumindest den „Gutfall“ feststellen kann: Schirm ist okay, zurzeit keine Notfallprozedur notwendig.

Und im anderen Fall kann er so schnell die Asymmetrie, und/oder die häßliche Leinenverdrehung lokalisieren, die vermutlich schon (simple Physik) zu einer Drehung geführt hat.

Ist wieder einmal eine bionische Anwendung. Denn die Natur ist knallhart. Wenn da etwas asymmetrisch unschön aus der Reihe tanzt, dann ist es vermutlich nicht (mehr so) einsatzfähig und sollte sich daher nicht weiter fortpflanzen. Hatte mal einige Zeit eine Amsel mit einem verkrümmten Beinchen versorgt, die aus ihrer Vogelgemeinschaft ausgestossen worden war. Das Ignorieren ihrer Artgenossen macht zwar biologisch fortpflanzungsmäßig Sinn, tut aber einem Menschen weh. Menschen reagieren da nicht so wie der Rest der Lebewesen; wir haben andere, moralische Kriterien in unserer Handlungsweise. (Zumindest sollten wir das haben.)

Beim Vorflugcheck am Flugzeug gilt Ähnliches für die Aufmerksamkeit der Ästhetik des Flugzeugs. Auch wenn generell der Zeitfaktor hier aus Sicht des Fallschirmspringers keine Rolle spielt. Es geht schlimmstenfalls um Minuten, nicht um Sekunden. Natürlich gibt es zum Überprüfen Checklisten und man sollte sich daran halten und deren Punkte einzeln nacheinander abarbeiten. Trotzdem hilft ein „Overall“-Blick auch hier, um gegebenenfalls etwas zu entdecken, was so nicht hingehört oder fehlt. Es soll schon Flugschüler gegeben haben, denen beim Checken das Fehlen des Propellers entgangen ist.

Der erste (oder letzte) Blick des Piloten beim Vorflugcheck sollte also sein: „Ist das Flugzeug für mich als Pilot schön, sieht es so aus, wie es aussehen sollte, oder stört mich etwas.“ Hängt etwas runter, wo nichts sein sollte, sind Lachen unterm Flieger. Sehen Reifen noch wie Reifen (mit ausreichender Luft) aus. Die Sache mit der Asymmetrie funktioniert hier nicht so knallhart wie beim Fallschirm (wo jede Minimalabweichung davon zu einer ungewollten Drehung führt). Beim Flugzeug gibt es etwa Pitotrohre (messen den Staudruck) üblicherweise nur an einer Seite, Türen und Einstiegstritte oft einseitig, in Deutschland kommt der absolut häßliche Lärm- und Leistungsmindernde fette Schalldämpfer am Abgasrohr dazu.

Richard Feynman, einer der großen in der neueren Physik, war auch einer, der sich mit der Schönheit in der Physik und deren Naturgesetze intensiv auseinandersetzte. Da ich leider gerade nicht an meine Büchersammlung komme, ein Zitat aus dem Wiki:

„Nachdem ich Feynmans Beschreibung einer Rose gelesen hatte – in der er erläuterte, dass er den Duft und die Schönheit der Blume zu würdigen wisse wie jeder andere, dass aber seine physikalischen Kenntnisse dieses Erlebnis außerordentlich intensivierten, weil er auch das Wunder und die Herrlichkeit der zugrunde liegenden molekularen, atomaren und subatomaren Prozesse einbeziehen könne –, war ich den Naturwissenschaften auf immer verfallen.“
(Brian Greene)

 

 

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🙂 Hatte ich schon erwähnt, dass Umziehen von Büro und Bibliothek über Monate dazu führt, dass sich oft Sachen (Bücher) gut eingepackt in Kartons oder zumindest am anderen Ort als man selbst befinden?

 

 

 

Der Spiegel – Steigflug ins Verderben

Der Spiegel 2/2015, Seite 116

Was wirklich an Bord geschah, wird sich erst rekonstruieren lassen, wenn die Flugschreiber gefunden und ausgewertet sind.

Welch‘ weise Erkenntnis. Das Dumme nur – es ist der letzte Satz eines einseitigen Spiegel-Artikels zu den Ursachen des AirAsia-Absturzes. Ein Vorfall, bei dem seriöse Autoren zurzeit noch auf die Auswertung der Blackboxes warten, bevor sie ihr (vermeintliches) Wissen in die Welt posaunen. Aber Der Spiegel kann das bereits, so a la in der letzten Zeile: Ällabätsch, dummer Leser, war alles nur Spekulation, keine seriöse Recherche, aber jetzt hast Du ja den Beitrag schon gelesen und kannst die Zeit dafür nicht mehr zurücknehmen. Irgendwann verliert dieses Magazin auch noch eine so langjährige Abonnentin wie mich.

Schon im zweiten Absatz schleudert der Autor mit Zahlen um sich, die so nichts, aber auch gar nichts bedeuten. Der Informationsgehalt des folgenden Satzes ist zu gering als Ursachenzuweisung für den Unfall:

Sie [Das Flugzeug] flog nur noch 654 Kilometer pro Stunde – über 200 Stundenkilometer weniger als zuvor.

Die Aussage einer Geschwindigkeit ohne nähere Definition ist bei einem (vor allem einem sehr schnell fliegenden) Flugkörper zu wenig.

Ein Flugkörper (Flugzeug, Mensch, was auch immer) hat einerseits eine Geschwindigkeit relativ zum Boden. Das ist relevant und wichtig, wenn man als Flugkörper irgendwohin möchte, von A nach B auf dem Boden gesehen.

Fürs Fliegen – im Gegensatz zum Nichtabstürzen – sagt dieser Geschwindigkeitwert aber gleich null aus. Dafür zählt einzig und allein der Anstellwinkel des Körpers gegenüber der ihn umgebenden Luft. Wird der zu gering, dann reisst die Strömung ab, man spricht von einem Strömungsabriß oder Stall. Und der Flugkörper fliegt nun nicht mehr, sondern fällt oder segelt (je nach Form) schnurstracks der Erde entgegen.

Wenn andererseits ein Kunstflieger für seine Figur mit Vollgas senkrecht nach oben fliegt, (um dann, wie auch immer, weiterzufliegen), dann ist die Geschwindigkeit über Grund weniger als gering, nämlich gleich null. Die Distanz und die Geschwindigkeit über dem Boden (ground speed) ist also im Idealfall (wenn der Pilot sehr gut ist) im Senkrechtflug nach oben gleich null. Der Flugweg geht nur in die Höhe. Die relative Geschwindigkeit aber, die Geschwindigkeit gegenüber der Luft, der Strömung, entspricht bei diesem absichtlichen Manöver Vollgas/Full Throttle und anfänglich Full Speed. Also alles, was der Motor hergibt. Selbst wenn das Flugzeug dann am oberen „Totpunkt“ umkippt (Immelmann) und der Erde entgegenstürzt, ist es nie gestallt, es entsteht kein Strömungsabriss.

Deshalb sind die Radartracks der Flugsicherung bei einem Flugunfall zwar sinnvoll, wenn man die Absturzstelle eines Flugzeugs finden oder eingrenzen möchte, aber nur sehr begrenzt (unter anderem in Zusammenhang mit einer engen Zeitkorrelation), wenn es um Vermutungen über die Fluglage und Fluggeschwindigkeit des Flugzeugs geht. Dafür gibt es zusätzlich die Blackbox.

So Kleinigkeiten wie Wind/Gegenwind, die sich auch noch auf Geschwindigkeitsangaben in der Luft auswirken und daher für eine sinnvolle Beurteilung von Zahlenwerten berücksichtigt werden müssen, sind noch gar nicht aufgeführt. Ändere ich etwa den Flugweg um 180 Grad, habe ich beispielsweise statt 60 Knoten Gegenwind (also Geschwindigkeit ist eigene Geschwindigkeit minus der des Windes) auf einmal plus 60 Knoten zur eigenen Fluggeschwindigkeit über Grund. Macht in der Differenz dann 120 Knoten Unterschied.

Die 654 Stundenkilometer waren mir auch recht bald bekannt, sogar, dass es sich dabei um den Track (Flugweg) über Grund handelte, aber ich kann auch mit 42 als Antwort auf den Sinn des Universums aufwarten, wenn wir auf diesem Fakten-Niveau berichten wollen.

Der nächste Punkt im Artikel, den ich als unseriös betrachte, ist die folgende Unterstellung:

Vor allem fürchten sich die Flugzeugführer vor der feuchten Luft…

Piloten, die sich fürchten, haben in der Luftfahrt nichts verloren. Piloten haben Respekt vor dem Wetter, vor der eigenen Fähigkeit oder deren Grenzen, Respekt vor der Technik und vor allem vor ihrem Fluggerät. (Deshalb wäre auch kein Pilot mental imstande, ein Flugzeug gegen einen festen Gegenstand wie ein Haus zu fliegen. Es mag Individuen geben, die das tun, aber das sind keine Piloten, die ihr Fluggerät als Partner ansehen, als Gegenstand, der es ihnen ermöglicht, die dritte Dimension zu erleben.)

Es stört mich schon genug, wenn man Politikern (im Spiegel) ständig unterstellt, dass sie sich vor irgend etwas fürchten. Aber Politik ist nicht meine Welt. Bei Piloten aber geht das gar nicht. Wer keinen Respekt, keine Achtung, vor der Luftfahrt und ihrer Umgebung, Umwelt, Technik hat, wird darin nicht lange überleben. Wer sich aber davor fürchtet, auch nicht. Angst ist ein lähmendes Gefühl und das ist in Situationen, in denen schnelles Begreifen und Lösung finden tägliches Brot sind, komplett fehl am Platz. Wer das nicht versteht, sollte sich bitte von der Luftfahrt fern halten. Sehr fern. Auch als Autor.

Und das dritte, was in diesem Beitrag dazugemischt ist, ist ein Beispiel zum Thema, dass die Automation bei schwierigen Fällen aussteigt und dann erst recht der Pilot, seine Kenntnis, sein Wissen und seine Übung im manuellen Fliegen gefragt ist. Das Thema könnte Der Spiegel durchaus gerne mal als eigenen Beitrag aufnehmen. Und mehr als einmal. Mit allen Vor- und Nachteilen, die es hat, wenn Piloten nur mehr als ausführende Kräfte geschult werden, die die Automation überwachen sollen; aber dann, wenn es wirklich spannend und anfordernd wird, steigt die Automation aus und der Pilot soll nun aus dem Nichts und ohne ausreichende Übung der Situation komplett übernehmen.

Das ist kein neues Thema für den FlugundZeit-Blog, hier ist es eher ein viel diskutiertes Dauerthema. Ob und was das aber mit Flug QZ-8501 zu tun hat, ist zurzeit reine Spekulation. Womit wir wieder am Anfang wären.