
Dies bleibt der einzige Veranstaltungstipp in den diesjährigen Weihnachtsempfehlungen. Und da Coronabedingt nicht alle außer Haus können oder wollen – liefert der Beitrag für sie auch ein wenig Zusatz-Informationen zum Thema.
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Weiterlesen »Sich Brillen aufzusetzen und dann in eine künstliche Welt abzutauchen ist schon lange nichts Weltbewegendes mehr. Gehört wie Fallschirmspringen 🙂 zum Alltag vieler Menschen.
Eine neue Dimension bringt nun schon seit einigen Wochen der Europapark für seine Besucher: Virtuelle Realität während einer Achterbahnfahrt. Das hört sich zunächst nicht so besonders an, vor allem nicht, wenn man die Basis, die (für viele) angejahrte Bahn dazu sieht.
Als ich Mitte des Jahres davon erfuhr, war ich zunächst nicht sonderlich begeistert. Klar, als Achterbahn ist ein Blue Fire mit einigen Umdrehungen prickelnder als der 31Jahre alte Enzian Alpenexpress. Aber das hell/dunkel-, kalt/heiß-Feeling während der Fahrt in die Grotte, die (zugegeben) kitschige Zwergenwelt ist einzigartig und hat als solche ihre Existenzberechtigung. Das zu verlieren wäre schade. Ein wenig Märchenwelt, auch für Erwachsene, durch die Höhle zu Fuß durchzugehen, während zwei unterschiedliche Bahnen an einem vorbeirasen. Hat was.
Aber man kann den hinteren Teil des Enzianexpresses noch immer ohne Brillen fahren. Das ist deshalb gut, weil das VR-Spektakel im vorderen Teil wesentlich aufwändiger ist. Zunächst kostet es pro Fahrt zurzeit 4 Euro pro Person. Alle anderen Bahnfahrten sind im Eintrittspreis des Parkes enthalten.
Man braucht dazu eine Emotions-Karte, die man sich extra besorgen muss. (Erster Schalter mit anstellen). Dann muss man sich (zweiter Schalter ) anstellen, um sich für einen bestimmten Zeitbereich für die Fahrt anzumelden. Die dritte Anstell-Schlange ist dann für die Fahrt selbst.
Schade. denn so ein richtiger Hingucker würde doch zur Fahrt animieren?
Quelle: Europapark
Um mit dem nicht so Schönen zu beginnen: Die Story mit den Kindermärchenfiguren macht Erwachsene nicht wirklich an. Entspricht auch nicht der Technik, die hinter allem steht. Da hätte man ein wenig mehr in die Zukunft, Weltraum oder was auch immer, gehen können. Meine Mitfahrer und ich fanden den Film eher albern.
Was aber richtig gut ist, ist die Bewegung der Bahn zum Film. Geht es real in die Kurve, macht auch die rasante Fahrt im Film eine Kurvenfahrt. Man ist schnell im Geschehen drin und das ist zurzeit noch eine ziemlich einzigartige Erfahrung.
Das nächste Aber lauert schon: An einer Stelle macht die Bahn im Film einen Überschlag, der in der Realität auf dieser alten Bahn eben nicht passiert. Das macht Menschen wie mir (Piloten) echt zu schaffen und löst Übelkeit aus. Ich gehöre auch zu den Personen, die im Full-Flight-Simulator Orientierungsprobleme beim Rollen am Boden kriegen. Da schafft es das Visual (also der Output der Berechnungen des Computers) nicht, die Schnelligkeit der realen Bewegungsänderungen im Bild umzusetzen. Die Optik stimmt nicht mit den Körpererfahrungen überein.
Die VR-Brille ist übrigens kein Oculus Rift, sondern von Samsung (Gear-VR-System). Der Vorteil liegt im kostengünstigeren Preis, sie ist kabellos und als VR-Brille auf den Consumermarkt ausgerichtet.
Es gab wohl auch schon VR-Testfahrten mit der Pegasus-Bahn und dem Blue Fire. Pegasus, die auch keine Überschläge hat, aber deutlich schneller ist als der Alpenexpress, kann ich mir mit VR auch gut vorstellen. Wenn beim Blue Fire aber die Synchronisation des Loopings und der Rollen zwischen Film und Realität nicht haarklein übereinstimmt, kommt das vermutlich schlecht für das Mittagessen zuvor.
Leider weigert sich der Europapark, einen Link zum Film zur Verfügung zu stellen: Auf Youtube gibt es aber mehrfach Links dafür.
Die finanziellen und die Bedingungen zum Kartenbesitz sind noch im Prozess der Anpassung. Das hier Beschriebene ist der Stand von vor einigen Wochen.
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Nachtrag, 25.3.2016
Mittlerweile ist auch der hintere Teil der Pegasus-Bahn für VR-Brillen ausgerüstet. Pegasus ist eine kleine, aber schnelle Bahn ohne Überschläge. Für mich ist sie ohne VR besser. Aber eine interessanter Schritt in die Zukunft ist es allemal.
Der Maileingang quillt diese Woche wieder einmal über von den Optionen und angekündigten Bestellungen auf der Messe in Farnborough. (Allein von Boeing waren es 7 Mails heute. Airbus folgt oder führt im Minutentakt.)
Farnborough ist eine zweijährliche Luftfahrtveranstaltung, die ich in meinem Leben nur zweimal (als fliegermagazin-Redakteurin) besucht habe. Sie ist für Nicht-Militärs und Nicht-Großeinkäufern von großen Jets Zeitverschwendung: Alle Deals laufen ausnahmslos hinter verschlossenen Türen in Hinterzimmern ab, auf der Messe ist der Zugang selbst zu den Pavillions (Privatchalets) nicht sinnvoll, weil auch da nicht wirklich etwas verhandelt wird oder geschieht. Die Chalets und ihre Ausstattung sind eher eine Prestigesache. Und die Resultate der Hinterzimmergespräche (die durchaus in den Nobelhotels Londons stattfinden) gibt es in der heutigen Zeit auch schnell über die sozialen Kanäle.
Themenwechsel
Endlich ist die langangekündigte Arthurbahn im Europapark befahrbar. Angekündigt war sie fürs Frühjahr 2014. Aber es gab im Winter zunächst Unstimmigkeiten mit dem Erfinder der Welt der Minimoys: dem genialen Regisseur Luc Besson. Da prallten zwei Welten aufeinander: Die Macks, die seit Generationen erfolgreich Achterbahnen (besser Fahrgeschäfte) erfinden, bauen und vermarkten und der ebenso erfolgreiche und eigenwillige Franzose. Abgesehen davon, dass ich Luc Besson’s einzigartige Filme schätze (Seine Nikitaversion bleibt die Beste und in jedem Film-Genre hat er sich bei 10 Filmen nur einmal ausgetobt), habe ich ihn auch als zwar extrem durchsetzungsstarken, aber auch als Mensch kennengelernt, der sich sehr für weniger Privilegierte und Außenseiter einsetzt. Solange sie die Leistung bringen, die er fordert. Eigentlich müsste diese Einstellung perfekt mit den Zielen der Mack’s zusammenpassen. Aber da trafen wohl mehrere erfolgsgewöhnte Alphas aufeinander.
Danach gab es technische Herausforderungen. Noch nie war meines Wissens eine Mackattraktion später eröffnet worden als angekündigt. Auch nicht bei Großprojekten wie den Ressorthotels. Bei der Arthurbahn meinte ein Techniker: Sicherheit geht vor Frühjahr. Und damit hat er recht.
Diese Bahn ist bisher absolut ungewöhnlich: Sie bleibt nicht stehen beim Einsteigen, dafür aber durchaus auf der Strecke. Dann wechselt sie mit flotten Drehungen auch rasant die Geschwindigkeit. Unerwartet für den Besucher, sensorgesteuert. Und letztere reagieren wohl bei Regen nicht immer so, wie sie sollten. Die Bahn führt auch teilweise durch den Innenraum über die Köpfe der dort sitzenden Restaurantbesucher. Bei den rasanten Kurven spritzt es dann eben schon mal ins Essen von oben herab. Da kommt doch die leise Frage auf, ob man sich nicht bei der Planung die Frage gestellt hat, dass die Attraktion nicht im sonnenverwöhnten Arizona fahren soll…
Themenwechsel: Eine Rückblende – zur Fußball-WM.
Berichtigungen zur Journaille:
Mehrfach falsch abgeschrieben: Nach der Landung des Siegerfliegers hing die Fahne nicht aus einem Cockpitfenster. Die kann man nämlich bei einer 747-8 nicht aufmachen. Sie hing aus der Notausstiegsluke darüber. 🙂 Die muss man aufmachen können.
Ad ARD-Kommentator: Den Rückführungsflug des Siegerfliegers von Berlin nach Frankfurt hat hoffentlich ein anderer Pilot als derjenige durchgeführt, der schon 11 Stunden aus Rio geflogen ist. Wenn man nicht weiß, wer geflogen ist, einfach mal nichts dazu sagen. Es war eine Relief-Crew, die zurückflog. Aus rechtlichen und Sicherheitsgründen.
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Noch ein kleines Bonmot: Das für mich schönste Spiel neben dem Endspielkrimi war das Spiel der Deutschen Mannschaft gegen die USA. Nicht so sehr wegen des Spieles an sich, sondern mehr meiner Viewing-Situation geschuldet. Gleichzeitig wollten nämlich die Portugiesen gegen Ghana siegen, und ich befand mich mitten in Portugal. In einem Hotel, in dem auf der Hauptleinwand hinter unserem Rücken für eine große Menge Zuseher das Portugalspiel gezeigt wurde und auf einem kleinen Fernseher vor uns für vier Deutsche das Spiel gegen USA. Wir waren alle ständig am Rotieren beim Gucken. Auch die Portugiesen, deren Mannschaft leider fürs Weiterkommen nicht hoch genug gewann. Aber es war viel Sportsgeist bei allen Zusehern und trotz der etwas komischen Situation waren wir alle eine Einheit.