Strömungsabriß-Recovery – die Unterschiede bei Turbinenantrieb und Kolbenmotor

Weil hier die Enten noch immer zu Fuß gehen, fliegen auch die Sichtflieger tief. Einer wollte es wissen, vermutlich hatte er gerade einen Checkflug; bei einem Übungsflug sollte man nicht absichtlich so tief Stallübungen durchführen.

Daraus entstand die Idee zum heutigen Beitrag: Noch vor einigen Jahren trainierte man in der Grundausbildung für Piloten, einen Stall am besten mit viel Motorleistung und möglichst ohne Höhenverlust zu beenden.

Mit Kolbentriebwerken, die verzögerungsfrei auf Leistungsänderungen reagieren, funktioniert das auch halbwegs gut, wenngleich auch hier einige Gefahren lauern. Doch spätestens bei Jetflugzeugen kann dieses Verfahren katastrophal enden. Gerade bei Piloten, die später Jets fliegen sollen, sollte man also von Beginn an anders trainieren.

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Sehr vereinfacht bezeichnet man als Stall, wenn ein Flugzeug nicht mehr fliegt (obwohl es in der Luft ist). Das passiert dann, wenn die Strömung der Luft über den Flächen abreißt.

 

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Foto: Rennisch (MFV-Eisenstadt)

Der Stall (etwas technischer):

Wenn ein Flugzeug langsamer wird, dann muss der Anstellwinkel der Tragflächen zunehmend größer werden, damit weiterhin genug Auftrieb zum Flug erzeugt wird. Die Luftströmung folgt dem Flügelprofil aber nur bis zu einem bestimmten Winkel. Steigt der Anstellwinkel weiter, so „reißt“ die Strömung ab und der Auftrieb bricht zusammen. Die Fläche „stalled“. Der hohe Anstellwinkel kurz vor dem Stall hat andererseits auch zur Folge, dass die Fläche nun einen sehr hohen Luftwiderstand aufweist. Das Flugzeug hat dann — kurz vor dem Stall — einen höheren Luftwiderstand als im normalen Flugbereich. Kommt es nun zur Annäherung an den Stall — angezeigt durch die Stall-Warnung, oder bemerkt durch den Piloten (schwammiges Fluggefühl; Buffeting der Flächen) — , dann muss eine „Stall-Recovery“ folgen.

Die beiden Verfahren zum erfolgreichen Beenden des Stalls:

Mit Motorleistung herausfliegen:

Bei diesem Verfahren erhöht der Pilot sofort die Motorleistung auf Vollgas. Die Anstellung wird zunächst konstant gehalten und erst allmählich reduziert, wenn das Flugzeug aus dem Stall heraus beschleunigt. Aufgrund des hohen Widerstandes kurz vor dem Stall ist die Beschleunigung trotz voller Motorleistung am Anfang eher gering. Die meisten Kolben-Einmots, die zur Schulung verwendet werden, sind aber in den geringen Flughöhen, in denen sie eingesetzt werden, in der Lage den Widerstand zu überwinden.

Fliegerisch ist das Verfahren sehr anspruchsvoll, denn das plötzliche Erhöhen der Motorleistung birgt Gefahren. Einerseits führt die höhere Leistung — in Abhängigkeit von der Anordnung des/der Triebwerke — bei den meisten Flugzeugen zu einem „Pitch-Up“ Moment, also einem Anheben der Flugzeugnase. Dies wiederum führt zu einer Erhöhung der Anstellung — und damit zum tatsächlichen Stall —, wenn der Pilot nicht sofort per Höhenruder korrigiert.

Andererseits führt gerade bei Propellertriebwerken eine Leistungsänderungen bei hohen Anstellwinkeln zu einer Drehkraft um die Hochachse des Flugzeugs (P-Effekt), die sofort vom Piloten durch das Seitenruder verhindert werden muss, damit aus dem drohenden Stall nicht sogar ein Trudeln wird – eine schnelle Drehung um die Hochachse bei Stallen von nur einer Fläche.

Dieses Verfahren lehrt den Piloten sehr viele nützliche Zusammenhänge für Propellerflugzeuge (Pitch-Moment des Motors; P-Effekt des Propellers) und hat den Vorteil, dass das Flugzeug kaum an Höhe verliert. Es hält das Flugzeug aber lange im aerodynamischen Grenzbereich zwischen Fliegen und Nichtfliegen.

Verfahren 2: anfangs Stall brechen, danach erst Leistung erhöhen:

Bei diesem Verfahren reduziert der Pilot sofort mittels Höhenruder die Anstellung der Fläche, indem er die Nase des Flugzeugs nach unten drückt. Damit legt sich die Strömung sofort wieder an, der Luftwiderstand der Flächen sinkt und der resultierende Sinkflug baut Geschwindigkeit auf. Erst dann wird die Leistung erhöht und der Sinkflug beendet.

Dieses Verfahren löst das aerodynamische Problem des Stalls sofort, hat allerdings den Nachteil, dass je nach fliegerischem Können zunächst mehr oder weniger Flughöhe aufgegeben werden muss.

Bei Jetflugzeugen ist das zweite das einzig sichere Verfahren. Denn das Pich-Up-Moment der unter den Tragflächen montierten Triebwerke kann so stark sein, dass es durch das Höhenruder nicht ausgeglichen werden kann. Ein sofortiges Setzen der vollen Leistung kann also dazu führen, dass der Anstellwinkel unweigerlich weiter steigt und der Stall so nicht beendet werden kann. In großen Flughöhen — also typischen Höhen für große Jetflugzeuge — kommt hinzu, dass die dort oben reduzierte Leistung nicht hoch genug ist, um den hohen Widerstand der Flächen bei dem hohen Anstellwinkel zu überwinden.

Gerade in großen Höhen bedeutet Verfahren 1 also, dass die Triebwerke den Flieger im Stall „fangen“ (Anstellung kann nicht reduziert werden, da Höhenruder Wirkung nicht ausreicht) und zusätzlich das Unterfangen scheitern muss, da ein „Herausbeschleunigen“ nicht gehen wird, da Widerstand größer als Schub. Flughöhe ist da meist aber noch genug vorhanden, so dass Verfahren 2 bei Linienjets problemlos anwendbar ist.

Wird Verfahren 2professionell angewandt, dann ist der Höhenverlust auch gering, sodass es auch in Bodennähe sicher stattfinden kann. Deshalb sollte Verfahren 2 gerade für Piloten, die später auf größerem Gerät unterwegs sein wollen, schon in der Grundausbildung auf den kleinen Einmots das Verfahren der Wahl sein.

Der Bezug obiger Ausführungen zum Flugunfall

Beim Absturz der Air France A330 in den Atlantik passierte Folgendes: Die Triebwerke liefen auf maximaler Leistung und das Flugzeug befand sich im vollständigen Strömungsabriss. Allein mit dem Höhenruder hätte der Anstellwinkel nicht weit genug reduziert werden können, um aus dem Stall heraus zu kommen, da das Pitch-Up-Moment der Triebwerke zu groß war. Andererseits ist in Reiseflughöhe der Widerstand der gestallten Flächen eines A330 höher als der zur Verfügung stehende Schub der Triebwerke. Ein Herausbeschleunigen aus dem Stall ist also von vornherein nicht möglich. Eine Stall-Recovery, wie der Pilot sie vielleicht mal auf einer kleinen Einmot geübt hat, funktioniert hier definitiv nicht.

Aufreger der Woche

In der TAZ ecchauffiert sich ein Redakteur über Cowboys im Cockpit. Er schreibt von einem Gruselhit mit 1,8 Millionen Klicks auf YouTube. Aber: Man muss nicht alles aufgreifen, ohne es fachlich kommentiert weiterzuverbreiten.

Korrekt: Das Manöver war an dieser Stelle vollkommen fehl am Platze. Ein professioneller Pilot macht das nicht. Auch nicht, wenn er handwerklich durchaus gut fliegen kann.

Die Gefahr des Strömungsabrisses im Video ist für Piloten nicht nachvollziehbar. Alle Rollbewegungen waren sauber und aerodynamisch geflogen. Es sieht vielleicht für Nicht-Piloten dramatisch aus, ist es aerodynamisch allerdings nicht. Kurzzeitig hätte maximal eine andere Gefahr bestanden: anfangs die des Bodenkontaktes der linken Fläche. Fand aber nicht statt.

Fazit: Es war dumm und unprofessionell, dieses Manöver direkt nach dem Abheben zu fliegen. Aerodynamisch ist es anspruchsvoll, aber nicht direkt gefährlich. Die Gefahr des Bodenkontaktes der Flächenspitze war immanent.

Wenn man als Zeitungsredakteur einen Viralhit aus dem Netz aufgreift, sollte man dem Leser fachlich korrekte Informationen dazu liefern. Und nicht einfach ein Internetfass weiter rollen, ohne Nachdenken und Recherchieren bei Leuten, die die Facts beurteilen können.

Raumfahrtbits (1) und Automation und Disaster (2)

(1)Social Net Star und Raumfahrer Alexander Gerst ist wieder wohlbehalten in Deutschland. Er war der erste, der schon wenige Stunden nach einem Aufenthalt in der Erdumlaufbahn wieder munter auf eigenen Beinen spazierte. Und er hat nicht nur „dort oben“ seine Aufgaben erfüllt, er hat auch die europäische Raumfahrt erfolgreich in den sozialen Netzwerken positioniert. Die alten Medien werden in den nächsten Tagen ausreichend über seine Erlebnisse und Erfahrungen berichten.

Morgen soll nun endlich die erste Landung auf einem Kometen erfolgen. Lander Philae soll gegen 9.35 Uhr mitteleuropäischer Zeit in 22,5 Kilometern Höhe von der Raumsonde Rosetta abdocken und auf den Kometen heruntersinken.

Das Team des Lander Control Centers rechnet damit, gegen 17 Uhr die Landung bestätigen zu können. Wenn die dafür erforderlichen Daten aus dem Weltall im Kontrollraum in Köln ankommen, steht Philae bereits seit knapp 30 Minuten auf der Kometenoberfläche, denn durch die große Entfernung kann der Kontakt zum Lander nicht in Echtzeit erfolgen.

Soweit die News aus der Raumfahrt. Themenwechsel.

(2) In der Luftfahrt gibt es zurzeit in Pilotenkreisen im Netz heftige Diskussionen zu alt bekannten Themen, die leider zunehmend aktuell werden: Der Grad der Automatisierung und seine Auswirkungen.

In einer Analyse rollt Autor William Langwiesche in Vanity Fair nochmals die Ursachen vom Absturz des Air France Fluges 447 auf. Langwiesche argumentiert, dass den heutigen Airline Piloten zunehmend die Kenntnisse und Fähigkeiten fehlen, um Ausnahmesituationen zu bewältigen. Das sei eine nicht beabsichtigte Folge der zunehmenden Entwicklung von Flugzeugen, die jeder fliegen können soll. Die Basic Flying Skills (= das Wissen und Handling um die Tatsache: Warum das Flugzeug was wie wann tut, nach einem Piloteninput oder es eben nicht tut) sind bei heutigen Piloten oft nicht mehr vorhanden. Jets der vierten Generation bringen Piloten ins Cockpit, die mangels notwendiger Fähigkeiten früher nie da gelandet wären, schreibt der anerkannte Luftfahrt-Autor.

Die teils heftigen Reaktionen im Netz auf den Artikel zeigen sich auch bei der Argumentation von Patrick Smith, eigentlich einem Fan von Langwiesche. Er teilt zwar die Meinung, dass die Hands-on flying skills (das Fliegen von Hand möglichst ohne Computerunterstützung) bei der Ausbildung der Piloten über die Jahre zunehmend vernachlässigt werden. Er meint aber, dies sei auch nicht mehr so notwendig. (Und trifft dabei voll ins Füllhorn von Herstellern und Koste-es was-es wolle-Spar-Fluglinien)

Der Air France Unfall erfolgte nach einer Kette von misslichen Umständen, mit unter anderem Vereisung des Pitotrohrs und der nicht erfolgreichen Problemsuche von mehreren Piloten gleichzeitig.

(Ein voll funktionsfähiges Pitotrohr ist die Voraussetzung für die korrekte Anzeige wichtiger Fluginstrumente. Auch die Bordcomputer verlassen sich auf deren Daten und berechnen ihre Flugsteuerung aufgrund der Daten dieser Messinstrumente.)

Spurensuche aus der Luft

Eigentlich kamen wir zu den Römern über die Sicherheit. Während eines Fluges macht es immer Sinn, sich nach einem Notlandeplatz umzusehen. „In case of“ – wo würde man jetzt aus dieser Höhe (ohne Motor) landen (können). Denn das Flugzeug fällt auch ohne einen Antrieb nicht wie ein Stein zu Boden, sonst würden ja Segelflugzeuge etwa, die von Haus aus keinen Motor haben, gar nicht fliegen können.

Gras
Ein alter Straßenverlauf und ein früherer Flusslauf – aber keine archäologisch interessante Fundstelle.
Luftbild: hkl

Allerdings hat ein (normalerweise) mit einem oder mehreren Motor(en) angetriebenes Flugzeug einen Gleitwinkel von 1: plumps. Zu gut deutsch, es sinkt vor allem und fliegt dann eher weniger. Man schätzt also in etwa den Radius zu den Stellen ein, die man am Boden noch sinnvoll erreichen könnte und sucht dann nach Windrichtung und weg von Hindernissen wie Häusern, Stromleitungen, Gewässern, die beste Möglichkeit für eine (potentielle) Notlandung aus.

Dabei nimmt man als Pilot die Bodenoberflächenstruktur sehr schnell und sehr intensiv wahr: Strassen im Gegensatz zu Feldern; was wächst auf den Feldern, ist das gut oder eher schlecht (hohes Getreide oder dicht verschlungenes Bohnengestrüpp). Das ermittelt man aus der Luft und der Entfernung über die Farbe und eventuell der Bewegung im Wind oder der Struktur. Mit dem späteren realen Abgleich am Boden wächst die Erfahrung. Die jahrelange Übung kommt zum Einsatz „in case of“, wenn die Zeit drängt und richtige Entscheidungen schnell getroffen werden müssen.

Römische Villa
Das könnte man als Grundriß für eine edle Villa nehmen. Dieser hier stammt aus der Römerzeit.
Foto: Archiv Universität Frankfurt

Dem aufmerksamen Beobachter fällt mit der Zeit auf, dass sich aus der Luft bei bestimmten Lichtverhältnissen und Jahreszeiten am Boden Strukturen erkennen lassen, die sich durch eine andere Farbe, eine Rinne mit höherem oder schlechter gewachsenen Getreide auszeichnen. Nein, es geht hier nicht um irgendwelche „esoterische“ Kornkreise, die in der letzten Nacht von Menschen erzeugt wurden, sondern um Veränderungen in der Bodenstruktur, die über Jahrhunderte und Jahrtausende im Boden ihre Spuren hinterlassen haben.

Je ebenmäßiger die Form (Rechtecke, Kreise, Fünfecke) und die Anordnung der Spuren bei mehreren Objekten, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie auf frühere Besiedlungen zurückgeht. Ehemalige Flussläufe, gerade hier im Rhein-Main-Gebiet, sind allerdings ebenso sichtbar aus der Luft wie Spuren der Beackerung und ungleichmässiger Bewässerung.

Foto: hkl
Joseph Beuys lässt grüßen…
Foto: hkl

Während der Laie (Pilot) da noch rätselt, was genau hinter der dunklen Stelle am Boden steckt, kann der Fachmann schon einiges als irrelevant für prähistorische Funde ausschließen. Dr. Thomas Maurer (im Artikelbild oben) vom Institut für Archäologische Wissenschaften der Universität Frankfurt ist einer derjenigen, die mit tiefem geschichtlichem Wissen, jeder Menge an unterschiedlichen geologischen Karten und jahrelanger Erfahrung auch aus Luftbildern schon ziemlich genau sagen können, ob sich eine Grabung an dieser Stelle lohnt: „Ja, das ist eine Erdgasleitung, die bekommen wir immer wieder präsentiert“, meint er zu einem unserer Fotos. „Leider ist die auf den meisten Karten nicht verzeichnet“. Hat aber mit seiner Forschung, dem Nördlichen Hessischen Ried in römischer Zeit eher wenig zu tun.

Generell unterscheidet der Wissenschaftler negative und positive Bewuchsmerkmale. Das Getreide wächst also an einer bestimmten Stelle entweder weniger schnell und weniger gut als überall sonst auf diesem Feld oder es schießt da geradezu in die Höhe und ragt über alle anderen Halme hinaus.

Positive Merkmale entstehen durch tiefe Furchen unter der Oberfläche. Da war also vielleicht mal ein Haus- oder Pfostenfundament, das aber schon vor vielen Jahrhunderten abgetragen wurde.

Zeichnung copy
Foto: hkl

Entweder, weil die Nachfahren die Steine anderweitig einsetzten oder, weil das Holz einfach verrottet ist. Die Furche jedenfalls füllte sich über die Zeit mit Nährstoffen und wurde zu einer Stelle von mit Humus angereicherten Boden. Die Getreideähren heute freuen sich.

Anders, wenn einige Meter unter der Erde das Steinfundament erhalten bleibt und damit die Stelle zu einem weniger Feuchtigkeitspeichernden kargen Bodenteil führt. Der Pflanzenwuchs darüber verkümmert, die Farbe wird fahl.

Wenn man dann noch weiß, wie der Grundriss einer römischen Villa auszusehen hat, oder wie und wie oft der römische Grenzwall Limes von Wachtürmen gesäumt wurde, dann sieht der Fachmann schon, wo es sich lohnt, nach weiteren Fundorten zu suchen. Übrigens: Bereits die Suche nach archäologischen Kulturdenkmälern bedarf der Genehmigung, auch Zufallsfunde sind zu melden. In Hessen ist die zuständige Behörde das Ministerium für Wissenschaft und Kunst.

Marschlager Hochheim
Übertrag der Konturen als Zeichnung.
Foto: Archiv Universität Frankfurt

Aus den Luftbildern entstehen dann sogenannte Übertragsskizzen. Diese sind von Verzerrungen befreit und zeigen die Fundstelle(n) schematisch, eingeordnet in geografische Merkmale wie umgebende Straßen oder Häuser. Am Boden sieht man die geringen Farbunterschiede nämlich nicht, die zwei Zentimeter höheren Ähren auch nicht wirklich. Gegraben wird auch erst nach der Ernte des Feldes, in Absprache mit dem Eigentümer. Viele Stellen sind aber auch einfach nur notiert und bekannt, die finanziellen Mittel fehlen, um alles ans Tageslicht zu befördern, was unsere Vorfahren hinterlassen haben. Die Dokumentation ist aber schon einmal dazu gut, um weitere Bauten und damit Vernichtung von Kulturschätzen zu verhindern.

Nun werden wir in diesem Frühsommer gezielt drei potentiellen Fundstellen bei unterschiedlichem Licht, unterschiedlicher Feuchte und Bewuchsgrad unter die Linse nehmen. Vom Flugzeug aus, mit etwas mehr Übersicht aus der Luft als bei der Begehung am Boden.

Auch mit dem Auto lässt sich das Römer-Such-Feeling im Rhein-Main-Gebiet durchaus umsetzen: Die A66, nach Westen aus Frankfurt raus, liegt ziemlich genau über einem alten Römerweg: Der führte einst vom heutigen Wiesbaden in Richtung Frankfurt.

unten
Eine ganz normale Litfaßsäule am Boden…
Foto: hkl

Aus der Vogelperspektive sieht man – mit mehr Überblick, was einem am Boden alles entgeht.

Litfassaule
…und aus der Luft. Mit Überblick.
Foto: hkl

Fliegen und Wetter

Foto: hkl

Das Bild ist zugegeben, nicht umwerfend vom Motiv. Es hat allerdings durchaus einen Grund, warum es hier als Aufmacherfoto postiert ist.

Das Foto stammt wie die unteren beiden von einem Flug gestern, rund 30 Kilometer nördlich von Frankfurt, Flughöhe 2500 Fuß MSL, einige hundert Meter über hügeligem Grund. Gestern war der Tag in dieser Winterwoche zum Fliegen, jeder am Boden konnte das bestätigen. Sonne, zumindest Stundenweise, und am Boden perfekte Sicht.

Laut Auskunft des DWD (Wetterdienstes) waren auch in Flughöhe mehr als 10 Kilometer Sicht, also gutes Sichtflug-Wetter. Das traf auch zu, auf allen drei Bildern.

Dass das in der Praxis nicht so prickelnd ist, wie am Papier, sollen diese Fotos veranschaulichen. Die folgenden zwei Fotos wurden nur wenige Kilometer vom Eingangsfoto erstellt. Soll also zeigen, wie rasch sich eine Wettersituation verändern, in diesem Fall verschlechtern kann.

Und damit ein wenig zum Verständnis beitragen, warum auch manchmal bei schönstem Wetter (am Boden) die Sicht in der Luft eine ganz andere sein kann. Das wirkt sich auf die Navigation aus, wenn man aus der Luft Objekte am Boden nicht mehr so gut identifizieren kann, man verfliegt sich vielleicht und trifft dann auf Hindernisse, die eigentlich auf der geplanten Flugroute in dieser Höhe gar nicht vorhanden sein sollten. Andere Flugzeuge sieht man natürlich auch schlechter.

Das gilt für Flugzeuge, die nach Sichtflugregeln unterwegs sind und nicht für Verkehrsflieger, die nach Instrumentenflugregeln fliegen müssen (und dazu auch ausgerüstet sein müssen).

Foto: hkl
Foto: hkl
Foto: hkl
Foto: hkl