Nacht für Sternengucker

Die etwas schräge Farbgebung unseres Trabanten zeigt seine Topografie. Sie wurde aus Daten erstellt, die mit dem Lunar Orbiter Laser Altimeter an Bord des Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA erfasst wurden. 
Foto: NASA/Colorado School of Mines/MIT/GSFC/Scientific Vis
Die etwas schräge Farbgebung unseres Trabanten zeigt seine Topografie. Sie wurde aus Daten erstellt, die mit dem Lunar Orbiter Laser Altimeter an Bord des Lunar Reconnaissance Orbiter der NASA erfasst wurden.
Foto: NASA/Colorado School of Mines/MIT/GSFC/Scientific Vis

Passend zum 50. Jahrestag des Apollo-11-Starts können wir eine Partielle Mondfinsternis in den späten Abend- und Nachtstunden am 16. Juli 2019 erleben. Weather provided wie es so schön im Luftfahrer Englisch heißt.

Info des DLR dazu:

Da der Mond hierzulande teilverfinstert aufgeht und während der Finsternis selbst in Bayern eine Höhe von weniger als 20 Grad über dem Horizont erreicht, wird er aufgrund der sogenannten Mondtäuschung dem Betrachter vermutlich etwas größer vorkommen, als wenn er höher am Himmel stünde. Verantwortlich für diesen Effekt ist eine optische Täuschung.

Roter Mond

Die braun- bis kupferrote Farbe während der Mondfinsternis liegt daran, dass das langwellige rote Licht der Sonnenstrahlen in der Erdatmosphäre gebrochen und in Richtung der Oberfläche des Erdbegleiters gelenkt wird. Die kurzwelligen blauen Lichtwellen werden hingegen vollständig in der Erdatmosphäre in alle Richtungen.

Verlauf der Mondsichtbarkeit

Die Halbschattenfinsternis beginnt um 20:42 Uhr Sommerzeit. Da steht der Vollmond allerdings noch unter dem Horizont und ist für den Betrachter unsichtbar. Erst gegen 21:30 Uhr geht er in der sogenannten bürgerlichen Dämmerung auf.

Um 22:02 Uhr MESZ taucht der Mond langsam in den Kernschatten der Erde ein und steht dann nur wenige Grad über dem Horizont. Erst ab Mitte der Finsternis, ab 23:31 Uhr MESZ, erreicht er eine Höhe zwischen 8 und 15 Grad mit besserer Sichtbarkeit. Um 1:00 Uhr MESZ tritt er wieder in der Halbschatten ein. Nach gut eineinviertel Stunden hat er den Erdschatten wieder komplett verlassen und bleibt noch bis zum Ende der Nacht zu sehen.

Jupiter, Saturn und ISS

Auch der Riesenplanet Jupiter und der Ringplanet Saturn in Mondnähe sollten in dieser Nacht bei gutem Wetter in Mondnähe als als auffallend helle, ruhig leuchtende Objekte im Süden zu sehen sein. Der etwas hellere Jupiter steht dabei, bezogen auf die exakte Südrichtung, rechts und Saturn links.

Kurz nach 23:01 Uhr sollte auch die Internationale Raumstation ISS etwa 10 Grad oberhalb des teilverfinsterten Mondes als auffallend heller Lichtpunkt am Himmel erscheinen. Ein zweiter Durchgang der ISS beginnt um 0:37 Uhr MESZ. Dabei wird die ISS sehr hoch am Himmel aufsteigen, nahe am Zenit vorbeiziehen und infolgedessen markant und hell am Firmament zu sehen sein. Die genauen Position (in 3D) und weitere Daten zeigt die Website Heavens Above.

Die nächste Mondfinsternis

Wer sich diesmal für den Mond nicht die Nacht um die Ohren schlagen möchte, hat in Mitteleuropa erst in rund drei Jahren, am 16. Mai 2022, wieder die Gelegenheit dazu. Das liegt dann zwischen dem 50. Jahrestag der Apollo-16- und der Apollo-17-Mission.

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

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