Update am 20.2.2018
Flüge aus Teheran müssen zuerst den Mount Dena überqueren, eine 80 km lange Bergkette mit der höchsten Höhe von 4.409 Meter (14.465 Fuß).
Das Anflugverfahren für den Flughafen Yasuj (auf die Pisten 13 und 31) ist ein NDB Circling Approach. Um das NDB (am Flugplatz) schwankt die Sicherheitsmindesthöhe zwischen 15500 Fuß im Norden und 11500 Fuß im SW. Der Circling Approach beginnt mit dem Überflug des NDBs aus 15000 Fuß. Dann folgt ein Teardrop-Verfahren, währenddessen man auf 10100 Fuß sinken darf, wenn man erneut Richtung NDB (Flugplatz) fliegt.

Tiefer als 10100 Fuß darf man erst sinken, wenn der Flugplatz (Platzhöhe 5939 Fuß) in Sicht ist. Sollte beim zweiten Überflug des NDBs der Platz nicht in Sicht sein (das Flugzeug ist noch etwa 4100 Fuß über der Platzhöhe), muss das Fehlanflugverfahren (Missed Approach) eingeleitet werden. Dabei steigt man wieder auf die ursprünglichen 15000 Fuß.
Circle Approaches sind an und für sich schon anspruchsvoller zu fliegen
als ein normaler Instrumenten-Anflug zur Landung. Dazu kommen in diesem
Fall noch das schlechte Wetter und die Hochgebirgslage. Ob es zudem
noch einen Triebwerksausfall gab, ist zurzeit nicht bekannt.
Die Reiseflughöhe von Teheran kommend war Flugfläche 210 (21000 Fuß). Um 5:52 Uhr erhielt das Flugzeug die Freigabe, um von FL210 auf FL170 zu sinken, eine Minute später die Freigabe für den NDB Circling Approach. Weitere 2 Minuten später gab die Crew ihr Position mit 25 nm vom Flugplatz an und weitere 4 Minuten später, um 5:59 Uhr die Position mit 14nm Entfernung. Um exakt 6 Uhr Z las die Crew die Höhenmessereinstellung QNH 1021 von ATC korrekt zurück. Dies war die letzte Kommunikation mit Flug EP3704.
Schnee und starker Wind an der Absturzstelle erschwerten Such- und Rettungsdienste.

Erste Meldung 18.2.2018
Eine ATR-72-200, Registrierung EP-ATS, Flugnummer EP3704, verschwand heute auf dem Flug von Teheran Mehrabad nach Yasuj (Iran) vom Radar um ca. 08: 45L (05: 15Z). Der Regionalliner hatte 60 Passagiere und 6 Besatzungsmitglieder an Bord. Das Flugzeugwrack der Fluglinie Iran Aseman wurde in der Nähe des Dorfes Semirom (Iran) in einem gebirgigen Gelände der Dena Mountains in einer Höhe zwischen 12.500 und 13.500 Fuß gesichtet. Es gab nach offiziellen Angaben keine Überlebenden.
Suchdienste berichteten, dass Nebel und Schneefall im Unfallbereich die Rettungsversuche behindern und es für Hubschrauber unmöglich machen, an der Absturzstelle zu landen. Retter sind zu Fuß zur unwegsamen Absturzstelle unterwegs.