
Eine Twin Otter hat statt des einen Motors vorne (Single Otter), zwei: einen an der linken Fläche und eine an der rechten. Weil sich die Otter als Lastenflugzeug für Menschen (Fallschirmspringer) und Objekte durchsetzte, gibt es die Einmotorige Version kaum mehr und mit Otter meint man heute üblicherweise die Zweimotorige Version.
Bei der Yak-110 ist es genau andersrum. Die Yak-55 war zumindest im Osten und ist seit einigen Jahrzehnten nun auch im Westen ein bekanntes und beliebtes Aerobatic-Flugzeug. Dann kommt ein amerikanischer Kunstflugpilot namens Jeff Boerboon, nimmt zwei Yak-55 und verbindet sie durch ein gemeinsames Flügelstück in der Mitte. Das trägt zudem ein drittes Triebwerk, diesmal ein Turbojet-Triebwerk ( General Electric CJ610-6) – und fertig ist die Yak-110.
Umgesetzt wurde Boerboons Idee von Dell Coller, ebenso Airshow-Kunstflugpilot, zudem aber auch Flugzeug-Mechaniker. Manchmal braucht es zwei für die Realisation eines ungewöhnlichen Projektes. Wobei diese Bezeichnung hier eine glatte Untertreibung ist.

Das Endprodukt ist mehr als die Summe seiner Teile. Zwei Hochleistungs-Aerobatic-Flugzeuge und eine Jet Engine. Vor der Umsetzung mit den realen Flugzeugen testeten die beiden Pioniere eine CAD-Version des Projekts am Computer und ein Modell in Originalgröße aus Sperrholz.
Geflogen wird das Doppelrumpfflugzeug aus dem linken Cockpit. Obwohl in beiden Sitze drin sind, ist der Kombiflieger nur von links zu steuern. Das linke Flugzeug war Boerboons eigene Yak-55. Rechts darf Gepäck oder ein Passagier Platz nehmen.