Astrophysik, einfach und kompakt

Cover (c) beide Bücher Finanzbuchverlag,
m-vg-Verlag

Für mich gehören die beiden Bücher zusammen. Sie sind vom wissenschaftlichen Leseniveau her gleich, also für die gleiche Zielgruppe.

Auch wenn das linke ein größeres Buch ist und das zweite, wie der Titel besagt, ein kleineres Buchformat aufweist.

Eine Jahresangabe, für welche Zielgruppe ein Buch geeignet ist, ist von jeher als Untergrenze zu sehen. Nicht umsonst kam der Riesenerfolg der „Dummy“-Reihe in allen Sprachen, die vermeintlich Schwieriges auf ganz einfache und nachvollziehbare Weise für jedermann und jederfrau darstellte. Kann mir gut vorstellen, dass einige der Sachbücher, die für Physiker oder Techniker spannend sind, anderen Menschen zu anstrengend zu lesen sind.

Nun aber, da in der Presse und den beteiligten Organisationen groß gefeiert wird, dass eine menschenlose Mondumrundung (Artemis Mission) 50 Jahre nach der letzten Mondlandung von Menschen, erfolgreich zu Ende ging, kommt wieder Schwung in die außerirdische Erkundung.

Und da sollte man halt auch die Basics von Raum und Zeit verstehen, um einigermassen mitreden zu können. Diejenigen, die die erste Mondlandung noch live erlebten, mitfieberten, und später jahrzehntelang auf eine Fortsetzung der menschlichen Erkundung des Weltalls warteten, sterben aus. Die Jungen muss man erst wieder neu begeistern.

Lange Vorrede, jetzt zu den beiden Büchern:

In unserer Zunft nennen wir die Dinge in der Regel so, wie wir sie sehen. Große rote Sterne nenne wir Rote Riesen. Kleine weiße Sternen heißen bei uns weiße Zwerge. Wenn Sterne aus Neutronen bestehen, heißen sie Neutronensterne. Sterne, bei denen wir ein Pulsieren beobachten, nennen wir Pulsare.…
Wir sind einsilbige Leute mit ziemlich einsilbigem Lexikon. Das Universum ist schließlich kompliziert genug. Wozu also noch komplizierte Worte erfinden, nur um Sie noch mehr zu verwirren?

Aus: Das Universum für die Hosentasche

Nicht umsonst ist Neil deGrasse Tyson mehrfacher New York Times Bestseller Autor. Der Astrophysiker ist seit 1996 der Leiter des Hayden Planetariums am Naturhistorischen Museum in New York; weiß, wovon er schreibt, und kann es als exzellenter Kommunikator auch zielgerecht umsetzen. Er war es auch, der vorschlug, Pluto aus der Planetenklasse auszuschließen.

Im Prinzip geht es in beiden vorgestellten Büchern (vielleicht langt auch eines, aber wer sich dafür interessiert, liest sicher auch gerne beide) simpel und einfach um das Universum. Die üblichen Fragen: Wie ist es entstanden? Was ist Dunkle Materie? Dunkle Energie? Gibt es intelligentes Leben anderswo im Universum und wie würden sie die Welt sehen? Warum die Sonne scheint. Was ist Licht? Schwarze Löcher und Leben und Tod der Sterne. Was ist ein Multiversum?

Auch wenn das Astrophysikbuch explizit aus einer Reihe für Jugendliche (ab 10 Jahren) ist, bin ich mir sicher, dass sich das auch manche Erwachsene von ihrem Nachwuchs stibitzen werden um sich (heimlich) daraus schlau zu machen. Das Universum-Buch ist eine „auf das Wesentliche konzentrierte Kurzfassung von: Herzlich Willkommen im Universum“ (Autor).

Warum der Weihnachtsmann Urlaub in Ecuador machen sollte

Wenn die Erde sechzehn Mal schneller rotierte, würden die Zentrifugalkräfte – die Kräfte, die den Sitz in einem Kettenkarussell nach außen ziehen – alle Objekte am Äquator schwerelos machen. Selbst jetzt, bei der gegenwärtigen Rotationsgeschwindigkeit der Erde, würde der füllige Weihnachtsmann dort ein Pfund weniger wiegen als am Nordpol, wo die Zentrifugalkraft wirkungslos ist…

Aus: Astrophysik, das Universum und der ganze Rest

Beide Bücher, auch einzeln, sind

Empfehlenswert

  • für Jugendliche, die sich für Naturwissenschaften interessieren oder 🙂 interessieren sollten
  • für Erwachsene, die eine simple Erklärung für die Wissenschaft heute im Schnellleseverfahren suchen
  • für alle, die in Fachbüchern nicht die Erklärungen finden, die sie ohne Anstrengung verstehen
  • als sinnvolles Geschenk für Weihnachten und andere Gelegenheiten

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

Blog per E-Mail folgen

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten.
Blogbeiträge werden in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht.

Entdecke mehr von FlugundZeit

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen