Frankfurter Buchmesse 2016: Spiekermann und neuer Film von Luc Besson

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Am Donnerstag gab es auf der Frankfurter Buchmesse 2016 aus meiner Sicht zwei große Highlights, beide auf der Arts+:

Zum einen bringt Luc Besson (Nikita, Leon – der Profi, Das fünfte Element…) im nächsten Juli einen neuen Film heraus, einen Scifi-Comic mit It-Girl Cara Delevingne und Dane DeHaan.

Wie in den Behind the Scenes Ausschnitten zu sehen war und auch Luc Bessons Auswahl von ihr als Schauspielerin nahe legt, kann Cara Delevingne mehr als nur schön aussehen.

Valérian et Laureline ist eine Sci-Fi-Comic-Serie, die der französische Regisseur mit 200 Millionen Euro als Valerian und die Stadt der tausend Planeten zurzeit verfilmt.

Jetzt wird es so richtig ästhetisch, auf dem Runway der Arts+ : Erik Spiekermann, von Designern und jedem, der sich beruflich mit Schriften befasst, als Schriftgott verehrt, erzählt leibhaftig und lebendig aus seinem Leben. Ohne Starallüren, ganz unkompliziert, aber jedes Foto an der großen Wand ist Kunst pur.

🙂 Wie man selbst Schrauben und Nägel so anordnen kann, dass es einfach gut aussieht, das wird der normale Mensch wohl nie können.

Das ist ein Beispiel aus einem einige Hundert Euro teuren Buch. Unsereins würde es vermutlich als schön ansehen. Spiekermann zeigt, dass der Haken in den Details sitzt und dass „das so gar nicht geht“.

Auch ein Faible für so richtig alte Bleisatzmaschinen hat der außergewöhnliche Schriftdesigner. Zum Buch-lesen-Können gehört eben mehr als nur das Buch alleine: „Ein Buch muss geMACHT werden.“

A Book is A Film is A Game – das (physische) Buch ist quicklebendig. Heute und morgen und übermorgen.
Dass aus Büchern manchmal Filme enstehen, oder auch Games, passiert häufiger. Der umgekehrte Weg, dass die Buchindustrie durch Games angekurbelt wird, und das noch ordentlich, funktioniert auch. Die Angry Birds, die vermutlich die meisten schon mal auf ihrem Smartphone katapultiert haben, sind das am häufigsten heruntergeladene Spiel aller Zeiten. Die Bücher dazu verkaufen sich mittlerweile weltweit.

Ähnliches gilt für das Spiel Minecraft: Der britische Verlag Egmont konnte allein von den Handbüchern zum Spiel bisher elf Millionen Exemplare verkaufen, übersetzt in 42 Sprachen. Für Hardcore-Fans ist das 300 Seiten starke Nachschlagewerk Minecraft Blockopedia (in hexagonaler Form) wohl unverzichtbar.

Frankfurter Buchmesse 2016: Schräge Impressionen vom Mittwoch

Eine Fotostory mit ausgewählten Stationen. Durchaus nicht typisch für die Buchmesse. Buchmesse individuell…

Die Verbindung von Flugzeugen mit Historie zum Buch: Zwei Bergisch Gladbacher entwickeln und produzieren Möbel und Accessoires mit den Methoden des klassischen Flugzeugbaus, überwiegend aus Aluminium.

Charakteristisch für ihre Werke sind Wellblechverarbeitung und Nietverbindungen, sowie die Verwendung gebrauchter Flugzeug- und Hubschrauberbleche.

Die Objekte entstehen in Handarbeit und Kleinserie unter Verwendung überwiegend historischer Werkzeuge und Maschinen im eigenen Atelier.

Links, das Grüne, ist eine Buchstütze. Sie war in ihrem früheren Leben Teil eines Bell Helikopters.

Zu beziehen sind die ausgewählten Geschenke für Flugbegeisterte unter dieser Webadresse.


In das Kleid rechts sind Bänder mit Leds eingearbeitet. Sie werden durch die Bewegung der Trägerin aktiviert. Sollte einmal die Miene der Trägerin nicht strahlen und funkeln, dann tut es wenigstens das Ballkleid.

Die zwei sympathischen Herren in den beigen Anzügen (links Onno Blase, rechts Rens Muis) sind die Designer der Agentur 75B. Die hat unter anderem das Logo für das holländische Pendant zum DLR, dem NIVR entwickelt, im rechten Bild. Der Planet rechts oben ist übrigens nicht der Mond, sondern die Erde…
Besucher dürfen sich Postkarten, die ihnen gefallen aus den zahlreichen Karten an den Wänden mit nach Hause nehmen.

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Das ist eine der in der Preview erwähnten VR-Installationen namens Opera. Mit Brille und Kopfhörern wird der Kandidat in die Welt von Asteria versetzt, die sich aus Liebeskummer (…es ist eine Oper) erst in einen Roten Riesen und dann in ein Schwarzes Loch verwandelt. Also eine Planetenoper…

Und diese hübsche junge Dame hält auf einem Selfiestick die neueste Entwicklung der angestammten Filmfirma Kodak: eine kleine, handliche 360 Grad Kamera. Sie ist nur etwa so groß wie eine GoPro, und soll wohl auch in ähnlichen Gebieten eingesetzt werden.

Die nächsten drei Auswahlstücke fallen unter den Begriff Nerd.

Zunächst einmal in der ursprünglichen Bedeutung von Computer-Nerd: Der Kalender Nerd’s Dreams zeigt historische Fotos von Hardware, die den Jüngeren unter uns vermutlich eher aus dem Geschichtsbuch bekannt sind als vom täglichen Gebrauch. Hat aber zugegeben Charme.

 

Auch diese Plastikmädelz sind Teil der Buchmesse: Mangafiguren für Erwachsene…

Und ganz zum Schluss noch etwas Geistiges, Hochgeistiges, um genau zu sein:

An diesem Stand wird der Gemütszustand ermittelt, mit einer Maschine, die aus dem Frankenstein Kabinett entwendet scheint.

Anhand der von der Maschine fest gestellten Verfassung des Probanden übergibt der Pseudodoktor einen Gutschein für ein spezielles medizinisches Wässerchen. Grundbestandteil des Elixiers ist der Gin des Sponsors…