Nachdem Boeing letztes Wochenende zunächst Piloten von fünf Airlines die neue MCAS Software im Simulator testen ließ, stellte der Flugzeughersteller die Änderungen am Mittwoch mehr als 200 Stakeholdern zur Diskussion um die 737 Max wieder in die Luft zu bringen.
Die Änderungen sehen vor, dass das MCAS nun Daten von beiden AOA (Angle of Attack) Sensoren verwendet und nur noch einmal eingreift. Der Eingriff ist auf maximal 10 Sekunden nun auch zeitlich begrenzt und MCAS schaltet sich ab, wenn die AOA-Daten um mehr als 5 Grad voneinander abweichen — beim Lion Air Absturz waren es mehr als 20 Grad.
Die Piloten der fünf Airlines wurden im Simulator zunächst mit dem alten MCAS und dessen Fehlverhalten konfrontiert. Allen Crews gelang es, das System auszuschalten und das Flugzeug sicher zu landen.
Dann wurde auf dem Simulator die neue MCAS Software installiert und das Szenario wiederholt. Nun gelang es den Crews mit weniger Aufwand den Fehler zu analysieren und sicher zu landen.
Darüber hinaus will Boeing die bisher optionale AOA Disagree Warnung serienmäßig einbauen. Viele Fluglinien hatten dieses Feature nicht dazu gekauft, weil sie dessen Notwendigkeit für den geforderten hohen Preis nicht einsahen.
Alle 737 MAX-Piloten müssen sich nun einer weiteren Schulung unterziehen. Die besteht aus einem Computer-based Training von ungefähr einer Stunde Dauer. Boeing bleibt dabei, dass ein Simulator-Training nicht nötig ist, da die MAX die gleichen Flugeigenschaften hat, wie die vorherigen Modelle.
Ob das den Zulassungsbehörden ausreicht und wie ein Zeitplan für die Umrüstung der schon ausgelieferten Flugzeuge aussehen könnte ist noch unklar.