Sieben Stunden arbeitete Konditor Matthias Hüfner, bis der Flugsaurier auf der quadratischen Torte sicher ruhte: ein Traum aus weißer Modellier-Schokolade, hellgrün bepinselt und mit neugierigem Blick.
„Kurzschwanzsaurier sind die mit dem Horn auf dem Kopf“, erklärt der Konditor und fügt hinzu: „Das weiß ich auch erst, seit ich vor kurzem den Auftrag für die Torte erhalten habe und dann die Originale für meinen Saurier genau recherchierte.“
Nach Eröffnung der Bionikausstellung am Frankfurter Flughafen wurde die Torte vermutlich gänzlich verspeist. Die zahlreichen Flugsaurier, die vom Senckenberg Museum eigens für diese ungewöhnliche Zusammenarbeit zwischen Internationalem Flughafen und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung erstellt wurden, bleiben jedoch noch für zwei Jahre in der Öffentlichkeit zu besichtigen.
Die Gesellschaft ist eine Forschungseinrichtung, die sich der biologischen Vielfalt verschrieben hat und sie ist mit dem Frankfurter Haus eines der größten Naturkundemuseen Europas.
Die Idee, das Image eines Flughafens aufzuwerten und den Fluggästen zusätzlich zum Flug- oder Umsteigeerlebnis auch ein wenig Kunst und Kultur zu vermitteln ist, nicht neu. Wir hatten über die Flugkarten-Ausstellung am Denver Airport bereits im Juli 2016 berichtet. Dort sind die interessanten Schaukästen (am Rande) des Weges platziert, den alle ankommenden Fluggäste abschreiten müssen und so stoppte auch ich an den Glaskästen trotz knapper Zeit bis zum Weiterflug.
Am Fraport ist die kostenfreie und allgemein zugängliche Ausstellung im Terminal 2 auf einer Stellfläche vor dem Transportmittel Skyline zu besichtigen (Ebene 4). Da kommt ein Passagier der in Frankfurt dominierenden Passagiere von Lufthansa oder Star Alliance normalerweise nicht vorbei, im Terminal 2 sind die Fluggesellschaften von Oneworld und Sky-Team untergebracht.
Schade, aber vielleicht fährt der eine oder andere mit oder ohne Familie auch mal extra dafür zum Flughafen und guckt sich an, was lange ausgestorbene Reptilien und eine 747 gemeinsam haben.

Auch unter Wasser flogen oder fliegen manche Tiere, ihre Fortbewegung ähnelt mehr dem Flattern oder Schlagen von Flügelflächen als einer Schwimmbewegung. Beispiel dafür sind das von der Decke hängende Monster im Introbild und heute noch lebende Pinguine.
Die Texte an den Infocubes sind knapp gehalten, auch die zwölf informativen Filme sind im Schnelldurchgang zu sehen, man möchte ja den Fluggast nicht aufhalten vor oder nach seinem Flug;

sondern faszinieren – mit Wissen über die Schönheit und Klugheit der Natur, die der Mensch oft mühsam und nur unzulänglich nachzubilden versteht.