Sechs Exoplaneten, von denen sich fünf in einem seltsamen rhythmischen Tanz um ihr Zentralgestirn bewegen, entdeckte die ESA-Exoplaneten-Mission Cheops. Das Planetensystem trägt die Bezeichnung TOI-178 und liegt gut 200 Lichtjahre entfernt im Sternbild des Bildhauers. Der Fund stellt die derzeitigen Theorien zur Planetenentstehung infrage, Größe und Masse dieser Planeten folgt keinem derart geordneten Muster.
„Vor einem Jahr um diese Zeit war mein größter Wunsch: weniger Dienstreisen und mehr Zeit zu hause. In diesem Corona-Winter sehne ich mich nach meiner nächsten Flugreise und wieder Vorort-Veranstaltungen.“
Wenn auch du, liebe(r) Leser(in) wie der Manager im zitierten Interview Reisekribbelig bist, dann hätten wir heute etwas für dich: drei Buch-Vorschläge mit vielen äußerst ungewöhnlichen Reisezielen.
Manche ganz nah und andere sehr sehr weit entfernt. Und alle haben, falls gewünscht, einen Mitmach-Charakter. Aber dazu später.
Nun kommen wir zu den letzten Geschenk-Tipps für dieses Jahr. Weil Weihnachten sich (wie jedes Jahr) mit Riesenschritten heranschleicht und dann aber soll es nach all der Hektik auf einmal ruhig und besinnlich werden – sind alle drei Vorschläge heute zum Nach- und Weiterdenken gedacht. Sinnfindung. Der ewige Diskurs zwischen Wissenschaft und Glaube.Weiterlesen »
Rummel. Jahrmarkt, Volksfest. Wie auch immer die öffentliche Rechtfertigung fürs feuchtfröhliche Sommervergnügen heißt, es geht eher selten um Wissenschaft. Weiterlesen »
Gleich vorweg: Das Buch von Autorin Dava Sobel ist kein „Dan Brown“. Es ist nicht wie Origin als Pageturner in einer leserischen Nachtschicht zu verschlingen.
Dafür ist es ein Buchjuwel, dessen Inhalt eine für vermutlich die meisten Leser bisher komplett unbekannte Welt eröffnet und sie durch die eher langsame, detailreichen Beschreibung in die Zeit einführt, als Frauen noch Computer waren. Ja, genau. Wir schreiben das 19. Jahrhundert an der Ostküste der USA.Weiterlesen »
Was Menschen, die für eine Airline arbeiten, verbindet, ist ihre Begeisterung für die Luftfahrt. Doch manche haben auch Interessen, die über den Tellerrand der täglichen Arbeit hinausreichen. Diese „Weiter“-Sicht ist bei einer Fluglinie, die viele internationale und weltweit umspannende tägliche Kontakte pflegt, durchaus auch für diese nützlich und hilfreich.
So traf ich im Cockpit im vergangenen Jahr auf Ulrich Beinert, Co-Pilot auf der A320-Flotte einer Deutschen Fluglinie. Beinert ist auch Fallschirmspringer, da kommt man schnell ins Gespräch. Beeindruckend sind auch seine Astrobilder, von denen einige bereits im Magazin „Sterne & Weltraum“ veröffentlicht wurden, unter anderem das Bild mit dem Mond über den Seealpen.
Schulungsflugzeug der Lufthansa Flight Training in Goodyear, Arizona (USA). Eines meiner ersten Experimente mit HDR Fotografie (high dynamic range). Mit dem höheren Dynamikumfang sind die dunklen Bereiche des Bildes nicht unterbelichtet, die hellen nicht überbelichtet. Das Bild entspricht mehr dem Anblick, den man mit dem menschlichen Auge hat. 2006 erfolgte die Bearbeitung eines solchen Fotos noch von Hand und dauerte mehrere Stunden. Heute werden verschiedene Belichtungen von entsprechender Software in Sekunden automatisch kombiniert (teilweise sogar schon in der Kamera).
Die Sternstrichspuren sind überwiegend mit Weitwinkel bis Superweitwinkel aufgenommen; die Nahaufnahme des Bereichs im Skorpion (viele verschiedene Nebel) mit einem 200 mm Teleobjektiv.
Alle Fotos (c) Ulrich Beinert. Um die Fotos in höherer Auflösung zu erhalten und vor allem wegen der Fotorechte bitte Email an den Blog. Ich leite alle Anfragen gerne an den Originator weiter.
Und jetzt übergeben wir Wort und Bild ganz an unseren heutigen Gastautor. Zunächst mit Hintergrundinformation, wie die Bilder weiter unten im Beitrag entstanden sind und dann viel Vergnügen beim Betrachten der außergewöhnlichen Bilder.
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Die erste Kamera bekam ich mit etwa zehn Jahren, eine einfache aber gute Sucherkamera. Von dem Moment an hielt ich auf Film fest, was mir gefiel. Etwa zur gleichen Zeit begann die Faszination mit dem Sternhimmel, zunächst nur mit einem kleinen Teleskop, durch das ich weniger sehen konnte als das bloßen Auge. Mit 15 folgte ein anständiges Teleskop, mit dem ich endlich auch Sonne, Mond und Planeten fotografieren konnte. Bekanntheit in der Astronomieszene erlangte ich durch die Fotos der Raumstation ISS, die ich mit einer Webcam an meinem relativ kleinen Teleskop mit manueller Nachführung machte.
Jahrelang blieb die Astrofotografie meine große Leidenschaft. Es kamen größere Teleskope, doch stellte ich fest, dass ich mit kleinerer Ausrüstung mehr Spaß hatte. Heute mache ich meine Aufnahmen fast nur mit stehender Kamera oder einer ganz kleinen elektrischen Nachführung. Wenn sich der technische Aufwand in Grenzen hält, steigert sich der Genuss. Vor allem genieße ich es mehr und mehr, den Sternhimmel mit den eigenen Augen zu betrachten und nicht durch den Kamerasucher oder auf einem Computerbildschirm.
London aus dem Flugzeugcockpit
Auch beruflich zieht es mich zum Himmel. Der Traum, Astronaut zu sein, ist nur wenigen Menschen vergönnt, und so bin ich heute Verkehrspilot bei einer großen deutschen Airline. Der technische Beruf hat auch seine emotionalen Seiten, beispielsweise bei Sonnenauf- oder -untergang über den Alpen oder beim Anblick des nächtlichen Lichtermeeres von oben. Besonders letzteres zu fotografieren ist anspruchsvoll, aber sehr lohnenswert. Neben der Pilotenausbildung habe ich Luft- und Raumfahrttechnik studiert, als Diplomarbeit einen Höhenforschungsballon in die mittlere Stratosphäre steigen lassen (selbstverständlich mit Digitalkamera an Bord).
Neben der Fotografie ist meine größte Leidenschaft das Kochen. Gelegentlich helfe ich in einem Restaurant aus – beim Tagesgeschäft oder in Kochkursen auf Sterneniveau. Zudem spiele ich gerne Gitarre, zurzeit besonders atmosphärische, komplexe Musikstücke in Richtung der „Berliner Schule“.
Ein Foto aus der Stratosphäre in 23 km Höhe. Das Foto aus dem Höhenforschungsballon entstand im Rahmen von Beinert’s Diplomarbeit.
Mond im Sternbild Schütze über den Lichtern der Seealpen südlich von Genf.
Mond, durch ein Teleskop fotografiert.
Hamburger Innenstadt und Hafen (rechts die Alster)
Englische Südküste mit London im Hintergrund, in später Abenddämmerung (am Horizont gehen Orion, Hyaden und Plejaden gerade unter).
Mond über Paris aus Reiseflughöhe
Frankfurt am Main
London aus mittlerer Flughöhe
Einmal alle 24 Stunden dreht sich die Erde um ihre eigene Achse. Dadurch scheinen nicht nur Sonne und Mond, sondern auch die Sterne auf- und unterzugehen. Bei langen Belichtungen des nächtlichen Himmels (in diesem Fall fast acht Stunden) hinterlassen die Sterne infolge ihrer scheinbaren Bewegung am Himmel eine Spur auf dem Film/Foto. Aufgenommen in Südafrika.
Noch eine Sternstrichspur, mit Sternbeobachtern im Vordergrund. Das helle Band in der Bildmitte ist die Milchstraße. Aufgenommen in Südafrika.
Sternstrichspur, die sich im Wasser spiegelt. Aufgenommen in Südafrika.
Sternstrichspur, aufgenommen in Südafrika.
Winterliche Sternstrichspur, die sich im glatten Wasser eines Teiches spiegelt. Aufgenommen im Taunus.
Kurze Sternstrichspur des großen Wagens, aufgenommen auf dem kleinen Feldberg im Taunus. Im Vordergrund sieht man den denkmalgeschützten Feldbergturm und den Antennenmast auf dem großen Feldberg.
Im Sternbild Skorpion liegt eine der prachtvollsten Nebelregionen unserer Milchstraße. Hier vereinen sich selbst leuchtende Gasnebel (rot), von Sternen angestrahlter Staub (gelb und blau) mit Dunkelnebeln (schwarze Wolken vor dem Sternhintergrund) zu einem unglaublichen Komplex. Aufgenommen in Südafrika.
Das Herz der Milchstraße, unserer Galaxie. Zahlreiche Dunkelnebel verdecken die dahinter liegenden Sterne. Gasnebel leuchten rot (der markanteste ist links M8, der Lagunennebel). Aufgenommen in Südafrika.
Langzeitbelichtung des großen Wagens, des wohl bekannten Sternbilds. In Wirklichkeit ist der große Wagen Teil eines viel größeren Sternbildes, des großen Bären. Mit einem Nebelfilter erscheinen die helleren Sterne größer und sind dadurch besser zu erkennen.
Mars (Bildmitte) zwischen den Sternbildern Krebs (links) und Zwillinge (rechts). Die hellen Sterne oben rechts sind Pollux und Kastor, die zwei Zwillinge.
Nahaufnahme zweier bekannter Nebel. In der Bildmitte der große Lagunennebel (M8), darüber der kleinere Trifidnebel (M20). Der Lagunennebel ist ein reiner Gasnebel, der Trifidnebel besteht aus einem Gasteil (rot) und einem Reflektionsteil (blau).
Gewitter nahe Frankfurt.
Schweres Gewitter in Goodyear bei Phoenix, Arizona
Schweres Gewitter in Goodyear bei Phoenix, Arizona
Schweres Gewitter in Goodyear bei Phoenix, Arizona
Wolkenwellen, vermutlich entstanden durch eine Kelvin-Helmholtz-Instabilität, nahe des Grand Canyon (Arizona, USA)
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Erneut: Alle Fotos liegen beim Fotograf in Druckqualität und somit vernünftiger Auflösung vor.