Neues Flugboot

(c) DARPA

Vieles Sinnvolle in der zivilen Luftfahrt kommt ursprünglich aus der militärischen Entwicklung. Weil dort das Geld für Forschung und schnelle Entwicklung halt leichter fließt. Unter diesem Gesichtspunkt ist das folgende DARPA-Projekt auch für uns zivile Luftfahrer interessant.

DARPA, die Defense Advanced Research Projects Agency, ist eine Behörde des Verteidigungsministeriums der Vereinigten Staaten, die Forschungsprojekte für die Streitkräfte der Vereinigten Staaten durchführt, auch Weltraumprojekte. Das jährliche Budget beträgt etwa drei Milliarden US-Dollar. (Wiki)

Das Liberty Lifter Seaplane

Im Liberty Lifter-Programm soll ein kostengünstiges X-Plane mit großer Reichweite entworfen und gebaut werfen. Die Entwickler müssen seine Schwimmfähigkeit und seine Flugfähigkeit beweisen. Der Lifter soll später strategische und taktische Schwerlasttransporte vom Meer aus durchführen.

Dafür ist ein großes Flugboot angepeilt, das in Größe und Kapazität dem Transportflugzeug C-17 Globemaster III ähnelt. Zu den Zielen gehören Start und Landung in Seegang 4 (16-21 Knoten), anhaltender Betrieb auf dem Wasser bis zu Seegang 5 (grobe See, 22-27 Knoten) und ausgedehnte Flüge in Wassernähe im Bodeneffekt mit der Fähigkeit, in Höhen von bis zu 10.000 Fuß über dem Meeresspiegel aus dem Bodeneffekt heraus zu fliegen.

Der Entwicklungsauftrag ging parallel an zwei Teams: an General Atomics in Zusammenarbeit mit der Maritime Applied Physics Corporation und an Aurora Flight Sciences. „Beide Teams wählten deutlich unterschiedliche Designansätze, die es uns ermöglichen werden, in Phase 1 einen relativ großen Designraum zu erforschen,“ sagte Christopher Kent, DARPA Liberty Lifter Program Manager.

Das Team von General Atomics entschied sich für ein Doppelrumpf- und Mittelflügeldesign, um die Stabilität auf dem Wasser und das Seetüchtigkeit zu optimieren. Es verfügt über einen verteilten Antrieb mit zwölf Turboprops.

Das Konzept von Aurora Flight Sciences ähnelt eher einem traditionellen Flugboot: als Schulterdecker mit hohen Flächen, einem einzigen Rumpf und acht Turboprops als Hauptantrieb.

Anmerkung FuZ

Was ich daran speziell für die zivile Luftfahrt gut finde, ist die gründliche Forschung an verteiltem Antrieb bei (in diesem Fall sogar) schwerem Fluggerät. Denn der ist vermutlich Voraussetzung bei elektrischem Antrieb auch von kleineren Flugzeugen.


Das Copyright der Bilder haben die jeweiligen Firmen, resp. DARPA.

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

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