Foto: Zen-Me

Nein, die Überschrift heißt nicht, dass die Flugshow auf Facebook und allen anderen Social Media Plattformen präsent ist. Das ist, gerade in den USA, sowieso normal. Vielmehr ist Fliegen und die Luftfahrt nun endlich im Silicon Valley angekommen. Luftfahrt hatte immer das Manko für Entwickler, dass sie vermeintlich eine zu kleine Zielgruppe ist, um dafür extra Elektronik zu entwickeln.

Die Luftfahrt ist vermutlich hier wieder Vorreiter für eine neue technische Anwendung. Sensoren an sich sind ja nichts Neues. Aber erst Wanderer, Radler, andere Freizeitsportlern und die zunehmende Verbreitung von Smartphones brachten die GPS-Empfänger zur Massennutzung. Was wiederum Firmen dazu bequemte, für die speziellen Luftfahrtansprüche anwendungsfreundichere GPS-Empfänger und -Programme zu entwickeln.

Foto: hkl

Der Finne Toni Virhiä sieht eine Zukunft für neue Technologien in der Luftfahrt. Er lebt und arbeitet im Silicon Valley und „beschäftigt die ehemaligen guten Nokia-Programmierer zuhause in Finnland“ (Virhiä) mit seinen Zukunftsvisionen, denn „Talentierte Ingenieure werden nicht arbeitslos, sondern suchen sich andere Projekte wie unseres .

Zen-Me heißt die Produktreihe, hinter der eine zukunftsweisende Idee steckt, die das Fliegen mehr beeinflussen wird als vieles zuvor. Nicht das manuelle, oft zitierte Stick und Rudder-Fliegen, sondern die Art und Weise, wie Fliegen an Piloten und Nicht-Piloten nahegebracht und weitergebracht wird – Fliegen als Erlebnis für jeden. Das Teilhaben, das die Social Media Generation so gewöhnt ist, macht vielleicht so auch die Luftfahrt mehr als Teil ihres Alltags. Und das Logbuch ist nicht mehr nur eine langweile Summe von Textzeilen, sondern multimedial und genauer und exakter, als die angestammte kurze verbale Notierung.

Zen-Me besteht aus beliebig vielen unabhängigen Sensoren, in Form von eleganten kleinen, schwarzen Kästchen, die aufzeichnen, was der Pilot von seinem Flug aufgezeichnet haben möchte und das real auf eine Plattform spielen, die, ähnlich wie YouTube-Videos entweder öffentlich in Realzeit abrufbar sind, oder privat bleiben und nur für den Eigengebrauch etwa den exakten Flugweg, die Höhe oder andere Werte aufzeichnen. Gut auch für Lehrer, die damit etwa beim ersten Alleinflug die Aktionen ihres Schülers sehen können. In Realzeit.

Als Europäer ist Virhiä auf meine Frage gefasst: Und wie steht es mit dem Datenschutz? Nichts von den Daten ist öffentlich, wenn man es nicht will. Der Pilot bestimmt, was seine Freunde oder wer auch immer, sehen dürfen.

Mehr und Details auf der Firmenwebsite.

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

Blog per E-Mail folgen

Gib deine E-Mail-Adresse ein, um per E-Mail Benachrichtigungen über neue Beiträge zu erhalten.
Blogbeiträge werden in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht.

Entdecke mehr von FlugundZeit

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen