Absturz 737 MAX in die Javasee

(c) flightradar24

Eine Boeing 737-8 MAX der Fluglinie Lion Air mit der Registrierung PK LQP stürzte am 29. Oktober 2018 nördlich der Karawang-Region in die Javasee. Die Javasee ist ein langes, flaches Meer in Südostasien am Rand des Pazifischen Ozeans. Die Wassertiefe am Absturzort beträgt rund 30 – 35 Meter.

Flug JT-610  sollte mit 181 Passagieren und acht Crew von Jakarta nach Pangkal Pinang (Indonesien) führen. Während des Steigfluges aus Jakarta bei rund 5400 Fuß (1600 Meter) verlor das Flugzeug an Höhe.

Das Indonesische National Transportation Safety Committee (NTSC) berichtete, dass die Crew kurz nach dem Start des Unglücksfluges eine Funkspruch absetzte, indem die Piloten um eine Rückkehr nach Jakarta baten. Der Funkspruch erfolgte im Steigflug zwischen 2000 und 3000 Fuß. Der Request wurde gestattet. Ungefähr 8 Minuten später brach der Rardarkontakt 35 nm nordöstlich von Jakarta über die Javasee ab.

Zurzeit sind 24 Tote geborgen. Nach Behördenangaben ist keine Hoffnung auf Überlebende. Die Black Boxes sind lokalisiert aber noch nicht geborgen.

Auf dem Flug vor dem Absturz gab es angeblich (nicht verifiziert) technische Probleme mit unzuverlässigen Anzeigen von Geschwindigkeit und Flughöhe auf der Kapitänsseite. Das Flugzeug blieb in Jakarta über Nacht 8 Stunden vor dem Unfallflug auf dem Boden.

Das Wetter war gut, die METARS von Jakarta zum
Unfallzeitpunkt (06:21L (23:21Z Oct 28th):
WIII 290000Z VRB03KT 8000 SCT020 27/25 Q1011 NOSIG=
WIII 282330Z 16003KT 8000 SCT020 27/25 Q1010 NOSIG=
WIII 282300Z VRB02KT 8000 BKN022 26/25 Q1009 NOSIG=

Der Kapitän hatte insgesamt 6000 Stunden Flugerfahrung, der Erste Offizier 5000 Stunden.

Die 737 MAX ist ein sehr neues Flugzeug, ein Nachfolger der Boeing 737 Next Generation (NG). Die Auslieferung erfolgt erst seit eineinhalb Jahren, das Unfallflugzeug wurde am 15. August 2018 registriert und erhielt am 15. August 2018 das Lufttüchtigkeitszeugnis.


Update am 1.11.2018

Mittlerweile ist eine der beiden Black Boxes geborgen. Nach Angaben der Airline war auf dem Unglücksflug ein Wartungstechniker mit an Bord. Dies sei eine Vorsichtsmaßnahme (anticipatory measure) aufgrund der Neuheit des Flugzeugs gewesen.

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

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