Update 4: Boeing 737 Max 9

Schlechte Zeiten für Airlines, die mit Boeing Flugzeugen fliegen: Die amerikanische Behörde FAA änderte das interim (vorläufige) aus-dem-Verkehr-Ziehen von Boeing 737-9 MAX Flugzeugen auf unbestimmte Zeit.

Fluglinien wie Alaska Airlines oder United (Teil des LH Star Alliance Netzwerkes), deren Flotte aus zahlreichen Flugzeugen dieses Typs besteht, kommen nun in eine Krise.

Das mittlerweile über vor Coronazeit gestiegene Niveau an Flugreisenden ist auf jedes flugbereite Fluggerät (und deren Piloten) angewiesen. Jeder Ausfall führt zu einer weiteren Verknappung von verfügbaren Sitzplätzen für Fluggäste. Und da selbst die Klimaaktivisten ja gerne weit weg in den Urlaub fliegen, trifft dies die Bevölkerung.

Jetzt wird jeder noch so kleine Vorfall während eines Fluges genau beobachtet und senkt die Reputation des einst so angesehenen Flugzeugherstellers (und seiner Aktie) weiter. Auch wenn es nur ein Riß in der äußeren Cockpitscheibe ist. Japan’s All Nippon Airways, deren Flug ANA 1182 am Samstag zu ihrem Abflughafen Sapporo-New Chitose zurückkehrte, nachdem ein Riss im Cockpitfenster der Boeing 737-MAX 8 in der Luft entdeckt worden war.

Die äußere Scheibe(nschicht) dient genau dazu, die innere Hauptscheibe zu schützen. Sie soll die Energie bei einem Schlag von außen (Vogel) abfedern. Die äußere Scheibe selbst hat keinerlei tragende Funktion.

Die angekündigten Maßnahmen der FAA

  • Einen Audit der Boeing 737-9 MAX Produktionslinie und ihrer Zulieferer, um die Einhaltung der genehmigten Qualitätsverfahren durch Boeing zu bewerten. Die Ergebnisse der FAA-Audit-Analyse werden darüber entscheiden, ob weitere Audits erforderlich sind.
  • Verstärkte Überwachung von Boeing 737-9 MAX In-Service-Ereignissen.
  • Bewertung der Sicherheitsrisiken im Zusammenhang mit der Übertragung von Befugnissen und der Qualitätsaufsicht sowie Prüfung von Optionen zur Verlagerung dieser Funktionen in unabhängige, dritte Stellen.

Einstiegsfoto zeigt Boeing Dreamliner (B787). ©Flugundzeit

Über die Autorin

Die Journalistin Helga Kleisny ist diplomierte Physikerin (TU Wien), Fallschirmspringerin und Pilotin. Nach Arbeitsorten weltweit (Wien, Taipeh, Boca Raton (FL), München, Frankfurt…) sind ihre Haupt-Lebens- und Arbeitsorte nun in Deutschland und in den USA. Sie schreibt als freie Luft- und Raumfahrtjournalistin. Ihre Begeisterung für alles Technische und die Natur, am besten in Kombination, zeigt sich in ihren Büchern und in Seminaren und Vorträgen.

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